Monatliche Archive: Januar 2011

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La grande fadesse

Man kann ja die Begeisterung mancher Leute für Rameau oder Lully verstehen, es ist feinste Tanzmusik, was sie da auf die Bühne bringen. Als Opern geben diese Werke allerdings herzlich wenig her, es sei denn, man kann barockem Musical etwas abgewinnen. Aber die jüngsten Aufführungen im Theater an der Wien […]

Barockes Kleinod umringt von Verrat

Nach der mit Gesang weniger gesegneten Premiere von Rameaus Castor et Pollux vom Donnerstag bietet das Festival Resonanzen im Konzerthaus sonntags eine barocke Opernrealität, bei der auch wieder ordentlich gesungen wird: Leidenschaft, Ausdruck, Koloratur – alles drin. Des verweltlichten Mönchs Attilio Ariosti dramma per musica von 1701, La fede ne‘ […]

Schwachpunkt Chor

Geistliche Musik ist eine Disziplin, die im Zwanzigsten Jahrhundert eigentlich obsolet geworden ist. nachgerade, wenn sie mit so großer Geste und so großem Aufwand umgesetzt wird, wie die Trois petites liturgies de la présence divine von Olivier Messiaen: ein üppig besetzter Frauenchor, großes Orchester mit einem aufgestockten Schlagwerker-Ensemble und Instrumental- […]

Etwas leise, doch perfekt musiziert

Das Festival Resonanzen 2010 eröffnet dieses Jahr mit einem frühen Werk von Georg Friedrich Händel: sein Oratorium Il trionfo del tempo e del disinganno entstand 1707, nachdem der 23jährige Hamburger Cellist auf seiner Italienreise soeben in Rom eingetroffen war. Die Ideenvielfalt, die ihn später zum begehrtesten Komponisten seiner Zeit machen […]

Vom langen Leben der Dummheit

Eine wirklich umfassende Geschichte hat der Oxforder Professor für Kirchengeschichte Diarmaid MacCulloch da geschrieben: In seinem Buch Die Reformation 1490-1700 umspannt der Historiker nicht nur die Zeitspanne von den innerkirchlichen und politischen Entwicklungen, die direkt zu Luthers Thesenanschlag führten, bis zur Stabilisierung der protestantischen Reiche zu Beginn des 18. Jahrhunderts, […]

Warum gibt es Rückschritte?

Die Frage, warum von Zeit zu Zeit gewaltige Rückschritte in der Menschheitsentwicklung auftreten, kann man natürlich einfach abtun oder polemisch beantworten. Insbesondere das sogenannte finstere Mittelalter, in dem es an allem und jedem fehlt, was frühere Kulturen bereits an öffentlichen wie privaten Errungenschaften, von einer in deutlichem Abstand zum Mittelalter […]