Vom Esprit der Jugend

Neuheiterscheinungen: Raritäten 2011. Es gibt eine beeindruckende Reihe von Opern aus der Feder von Georg Friedrich Händel, zweiundvierzig an der Zahl, die der Sachse im Laufe seines Lebens komponierte – und dennoch werden dann und wann noch neue entdeckt: das Werk war bislang in keinem alten oder neuen Katalog seiner Werke aufgeführt, nicht einmal namentlich erwähnt. Es dürfte sich um die erste Oper Händels nach einem italienischen Libretto handeln.

Sein frühes Werk Germanico – bereits 1706 auf seiner ersten Italienreise geschrieben – glänzt mit einer Frische der Formensprache und delikaten Behandlung der Stimmen, wie sie selbst dem Meister der Londoner Jahre noch hervorragend angestanden wären.

Zur Weltersteinspielung des Germanico wurde Sara Mongardo in die Titelrolle verpflichtet, an ihrer Seite singen Maria Grazia Schiavo, Laura Cherici, Franco Fagioli, Magnus Staveland und Servio Foresti. Ensemble und Chor Il Rossignolo spielen unter der Leistung von Ottaviano Tenerani, dem auch die Entdeckung und Einrichtung des Manuskripts zu danken ist.

Ähnlich wie bei seinem Oratorium Il Trionfo del Tempo e del Disinganno aus dem frühen italienischen Jahren besticht auch der Germanico mit exquisiten Gesangspartien und der für Händel offenbar schon früh typischen virtuosen Handhabung der Instrumentation. Auch zeugen viele musikalische Einfälle vom Esprit des Komponisten.

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