Mustergültige Feinarbeit

Sie gelten zu Recht als Spezialisten für Mozart und das arg unter seinen Wert geschlagene Werk von Joseph Haydn: das Quatuor Mosaiques – was aber vielleicht ihrer Abstammung aus dem Umkreis von Nikolaus Harnoncourt und dem Concentus Musicus zu danken ist.

Jedenfalls geben sie das Streichquartett A-Dur K464, geschrieben 1785, von Wolfgang Amadé Mozart in mustergültiger Feinarbeit zu Gehör, gleichfalls das d-moll-Quartett Hob. III/76, das „Quintenquartett“ von 1797, von Joseph Haydn, dem Wegbereiter der Gattung. Ihre Sache ist weniger der zarte Wiener Schmelz, der leicht zu dichtem Sirup verkocht, als eine analytische Lesart der Stücke, die wohl bedingt ist von der kritischen Arbeit an der historischen Aufführungspraxis, jedoch nicht in die Kälte bloßen Sezierens abgleitet, wie das auch mal als modern gepriesen worden ist.

Das Streichquartett F-Dur op. 41/2 (1842) von Robert Schumann ist von ganz anderer Machart – und obgleich ich mit Schumann seit jeher allzu wenig anfangen kann, gelingt doch auch für mich überraschend unsentimentales Musizieren. Vielleicht sollte man sich den Schumann als Kammermusiker mal wieder näher antun.

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