Songs from the Ghetto

Der russischen jüdischen Musik war nach der Revolution von 1917 nur eine kurze Blüte während der zwanziger Jahre vergönnt, ehe die nationalen Strömungen einer sowjetischen Kunstauffassung weichen mussten. Alexander Krein war zunächst einer ihrer herausragenden Vertreter, ja gemeinsam mit seinem Bruder Grigori und dessen Sohn Julian bildete die Familie Krein den Kern der jüdischen nationalen Musik.

Zu Zeiten Stalins war dafür wenig Platz, so gehören die Werke Kreins aus jener Schaffensphase heute zu den ungehobenen Schätzen des Repertoires. Sind seine späteren sowjetischen Werke – vom Klagelied in Erinnerung an Lenin bis zur Oper Zagmuk – eher zurecht in den Staub der Geschichte gesunken, so sind die kammermusikalischen Werke früherer Phasen einzigartige Dokumente eines einstmals lebendigen jüdisch-klassischen Schaffens:

Alexander Krein - Songs from the Ghetto

Auf Songs from the Ghetto finden sich rare Werke der jüdischen Phase, Überlieferungen aus einer in den Stürmen von Stalinismus und Hitlerei untergegangenen Kultur.

Interessant auch die Entwicklung, die der Komponist zwischen den Jüdischen Skizzen aus 1909 und der Jüdischen Melodie aus 1928 genommen hat.

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