Das auf historische Aufführungspraxis spezialisierte Quatuor Mosaiques hat unlängst einem Zeitgenossen Beethovens zu Einspielungsehren verholfen: Joseph Johann Woelf (1773-1812) hat einige bemerkenswerte Streichquartette hinterlassen, die leider bislang nie auf den Spielplänen und auch nicht im CD-Regal zu finden waren.
Unter dem Titel Franz Geissenhofs Instrumente – Bezug nehmend auf den Geigenbauer, auf dessen Instrumenten einige Mitglieder des Ensembles spielen – wurden einige dieser hörenswerten Quartette als Einspielung vorgelegt.
Eines davon, das Streichquartett op.10 No.4 interpretiert das Quartett auch beim heuer ersten Zyklusabend im Mozartsaal. Das Stück erweist sich – auch im Vergleich zum nachfolgenden, fast zeitgleich geschaffenen Streichquartett op.18 No.6 des frühen Ludwig van beethoven – als ganz auf der Höhe der Zeit. Erst in seiner späteren Entwicklung lässt Beethoven den Zeitgenossen hinter sich.
Nach der Pause folgt noch das Streichquartett F-Dur K 590 aus dem vorletzten Lebensjahr von Wolfgang Amadé Mozart. Alles in allem ein herrlicher Quartettabend!