Theater/Wien

69 Beiträge

Orlando infurioso

Der Orlando von Georg Friedrich Händel war schon zu Lebzeiten des Komponisten wenig erfolgreich – und nach kurzer Zeit für Jahrhunderte von den Bühnen verschwunden. Auch scheint gerade diese Oper zum Bruch zwischen dem Komponisten und seinem Sängerstar Senesino nicht unwesentlich beigetragen zu haben. Dabei ist das Werk ein Beispiel Weiterlesen

Ein Arthur für die Rundablage

Die musikalischen Qualitäten, die Henry Purcell seiner Semi-Opera King Arthur mitgegeben hat, sind unbestreitbar – die mangelnde Eignung für die Opernbühne aber ebenso. Es ist ein Schauspiel mit Musikeinlagen. Man müsste also ein ausreichendes Quantum an Geduld für eine blödsinnige Handlung mitbringen, um auf die gute Musik zu warten. Allerdings Weiterlesen

Theseus in Liebe

Selbstredend geht es in einer barocken Oper um nichts, wenn nicht um die Verstrickungen der Liebe. Sogar bei Helden, die für ganz andere Dinge bekannt wurden. Nur der Theseus ist eine Figur, bei der man die notorischen Wallungen der Librettisten schon in der Vorlage aufspüren kann: es ist jener Argonaut, Weiterlesen

Ouvertüre im Galopp

Dirigent Diego Matheuz, noch so ein venezolanisches Jung-Genie, von wo man, scheint’s, inzwischen mehr Dirigenten als Erdöl exportiert, sprüht nur so vor Energie, was man gut und durchaus angebracht für einen Jungspund finden mag. Er treibt aber die Wiener Symphoniker im sprichwörtlichen Schweinsgalopp durch die berühmt-berüchtigte Ouvertüre des Wilhelm Tell. Weiterlesen

Die vergebliche Vorsicht

Heute steht Giovanni Paisiello im Schatten Rossinis – und schon gar, was den Barbiere di Siviglia angeht: beide haben das gleiche Libretto vertont, Rossini fast 34 Jahre später, aber noch zu Lebzeiten Paisiellos. Die Unterschiede könnten kaum größer sein, zwischen den beiden Vertonungen liegt die Durchsetzung der sogenannten Opernreform Glucks. Weiterlesen