Auf der banalen Ebene kann das Stück nicht arg viel mehr. Da ist eine junge Herrscherstochter, die dem König des Nachbarlands zur Frau versprochen ist. Da ist eben dieser König, der verbissen und unermüdlich Krieg um Krieg gegen seinen Leib- und Magenfein Rom führt. Und da sind zwei Söhne, die […]
harbran
War für Karl Kraus das Österreich des beginnenden Zwanzigsten Jahrhunderts die Versuchsstation des Weltuntergangs, so kann man im Jahre 1937 in Moskau das Innenleben einer veritablen Weltverschlingungsmaschine besichtigen. Terror und Traum: Moskau 1937 von Karl Schlögel führt an einen zwiespältigen historischen Ort: die Hauptstadt der Herrschaft des Proletariats ist eine […]
Dem Hitler sagt man lange schon nach, zumindest tat dies schon Friedrich Heer in Der Glaube des Adolf Hitler, dass zu einem nachweisbaren Teil das Katholische seiner Herkunft sein verheerendes Wesen bestimmte. Nicht unähnlich ergeht es dem Leser der Heinrich Himmler-Biografie des Briten Peter Longerich mit dessen Abstammung und tiefer […]
Für ungewöhnlich großes Instrumentarium, jeweils doppelt besetzte Bläser, ausgewählte Sänger und großen Chor, schrieb Joseph Haydn Anfang 1775 sein erstes umgängliches Oratorium Il ritorno di Tobia, angestachelt vom ansehnlichen Erfolg des Stabat Mater in den Jahren zuvor. Das Werk steht noch – als eines der letzten – in der Tradition […]
Der eine nannte den anderen einen „Schakal und Wolf“, der andere ihn dafür postwendend „ein Stück Scheisse“. Zwei wahrhaft feine Herren. Der eine ist amtlich durchgeknallt, aber im weistesten Sinne harmlos, wenn auch ein selbstverliebter Diktator, der andere der wohl größte Massenmörder der Geschichte – mit einigem Abstand noch vor […]
Mailand. Wenn man ein Haus nicht kennt, riskiert man, im Out zu sitzen. Dagegen hilft in der Regel nur, reichlich Budget bereit zu stellen. Die ehrwürdige Scala ist ein überraschend kleines Haus, dafür sind die Preise ungebührlich hoch. Meßbar wird das, wenn man für 140 Euro noch nicht mal auf […]
Das Haydn-Jahr zeitigt eine Menge an mehr oder minder sinnvollen Beiträgen, und abseits von allerhand bespielbaren Orten und Unorten ist gerade das Internet ein Tummelplatz für solche geworden. Hervorzuheben ist aber die Initiative von Dr. Michael Fendre: die Haydn Festspiele Eisenstadt haben sich der nicht unbeträchtlichen Mühe unterzogen, sämtliche 107 […]
Der russischen jüdischen Musik war nach der Revolution von 1917 nur eine kurze Blüte während der zwanziger Jahre vergönnt, ehe die nationalen Strömungen einer sowjetischen Kunstauffassung weichen mussten. Alexander Krein war zunächst einer ihrer herausragenden Vertreter, ja gemeinsam mit seinem Bruder Grigori und dessen Sohn Julian bildete die Familie Krein […]
Die meisten Geschichten vom Papa Haydn entbehren jeder Grundlage: der hochproduktive Komponist Joseph Haydn war einerseits eine Art höhergestellter Diener des Fürsten Nikolaus Eszterhazy, andererseits ein durchaus auf eigenen Vorteil bedachter früher Musikunternehmer, der bisweilen seine Werke und Zueignungen gleich mehrfach vermarktete. In Joseph Haydn: Leben und Werk bescheibt der […]
Wieder einmal Geriatrietag im Cineplexx… Die Live-HD-Übertragungen aus der MET bescheren den teilnehmenden Kinocentern eine wahre Invasion von Leuten, die sonst nicht mehr ins Kino gehen, und wahrscheinlich schon gar nicht in eins, in dem Pommes-Frittes-Geruch und Popcorn-Knabbern zur unvermeidbaren Atmosphäre gehören. Es ist aber bislang jeder Abend – bis […]