Die Geschichte von Achilleus ist alt – sie steht am Anbeginn aller Geschichten: Homers Ilias, das Epos vom Krieg gegen Ilion, das man heute unter Troja kennt, ist nicht nur für die alten Griechen der Usprung der Literatur, sondern für das gesamte Abendland. Allerdings sollte man meinen, dass es an […]
harbran
Mit Igor Stravinskijs Sacre du Printemps ist leicht Begeisterung hervorrufen – zumindest ist fast hundert Jahre nach den Krawallen bei der Uraufführung die archaisch-rhythmische Ballettmusik endgültig im breiten Repertoire angekommen. Offenbar entschädigen die mitreissenden Rhythmen für die Dissonanzen – und an beiden hat Stravinskij nicht gerade gespart. Das hierzulande nicht […]
Der Israelitische Friedhof in Währing ist einerseits ein Denkmal jüdischen Lebens in der Reichshaupt- und Residenzstadt Wien von der Epoche Josefs II. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts, andererseits ein beschämendes Mahnmal österreichischer Realpolitik: die Sanierung und Pflege jüdischer Friedhöfe wurde im Washingtoner Abkommen zwischen der Republik Österreich, den USA […]
Erdäpfeln möchte ich doch weiterhin lieber kaufen als anbauen. Ich halte diesbezüglich sehr viel von arbeitsteiligem Wirtschaften. Das gleiche gilt neben Karotten natürlich auch für Reparaturen meines Fahrrads oder das Kompostieren meines Biomülls. Ich täte das ungern selber. Dennoch soll es jedermann und -frau unbenommen bleiben, selbst Hand anzulegen. Ich […]
Neue, kühne Musik war’s damals. Und sie fand ihre Bewunderer genauso wie ihre Kritiker. In den musikdramatischen Werken von Jean-Philippe Rameau erreichte die französische Oper des Barock ihren späten zweiten Höhepunkt. Die Musik ist reich an Modulationen und Dissonanzen, sie klingt darum auch lebendiger als die seines Vorgängers Lully – […]
Das ist ja per se nichts schlechtes: Verdi vermag duchaus auch ohne die Glanzlichter seiner populären Arien dichtes, hoch komprimiertes Musiktheater zu bieten: der Simon Boccanegra wird darum – oder trotzdem, ganz wie man will – von manchen als seine beste Oper gelobt. In der Staatsoper nunmehr in 41. Aufführung […]
Natürlich kann der Torberg nix dafür. Er war ein zu spät in eine untergehende Epoche hinein geborener. Er war geduldet im Kaffeehaus bei den Großen dieses Metiers, schon als Abiturient ein Talentierter. Er hatte debüttiert – wenn man von einem Lyrikbändchen absehen will, von dem er später gerne selber absah […]
Beim Festival Spot On Jiddishkeit im Wiener Konzerthaus nahm sich der in Südafrika geborene Violinist Daniel Hoppe der getöteten Kunst an, Werken jener Komponisten, die durch die Konzentrationslager der Nationalsozialisten gingen – und sich samt und sonders in der Teufelsmaschinerie des Holocaust verloren. Ihre Musik ist kraftvoll, unsentimental und kompromisslos. […]
Nun ist ja Händels Ariodante keineswegs mehr ein Geheimtipp. Seine immerhin 33. Oper aus der Zeit in London ragt aber weit heraus über das Schaffen jener Jahre, das vom enormen Druck, beständig Neues auf die Bühne zu bringen, gekennzeichnet war. Das unterscheidet jene Zeit, das frühe 18. Jahrhundert, indes wenig […]
Der in Tel Aviv geborene Pianist Yaron Herman ist einer jener Jazzmusiker, die – irgendwo in der weiten Welt wurzelnd – ihre Heimat in jenem Europa gefunden haben, das durch die Symbiose mit der Neuen Musik das Beschreiten neuer Wege im Jazz befördert. Wahrscheinlich deshalb lebt Herman seit Jahren in […]