Wien Modern 2007 / 5 (Musikverein, Brahmssaal) Was Frank Zappa in den 80ern so weit zur Verzweiflung brachte, dass er das Touren aufgab, war der Bierernst, der sich im Konzertleben breit gemacht hatte. In der Neuen Musik ist es wohl meistens ähnlich: die Suppe hat heiß und bitter ausgelöffelt zu […]
Konzert
Wien Modern 2007 / 4 (Musikverein) Es gibt (sozusagen) analoge Instrumente, die auf fließenden Skalen und übergangslos in der Lage sind, Töne, Zwischentöne und selbst kleinste Mikrointervalle zu reproduzieren; und es gibt – nach der Terminologie von wert- und zeit-diskreten Signalen – digitale Instrumente in dem Sinn, dass sie in […]
Wien Modern 2007 / 3 (Konzerthaus, Neuer Saal) Das auf Neue Musik spezialisierte Kairos Quartett gastierte bei Wien Modern mit einem Programm zweier Streichquartette des ‚Meisters der Mikrotonik‘ Georg Friedrich Haas, namentlich das erste und dritte. Eingeleitet wurde der (lange) Abend vom Koan des Kaliforniers James Tenney: ursprünglich für Violine […]
Wien Modern 2007 / 2 (Alte Schmiede) Die jüngeren unter den modernen Komponisten sind zwar bisweilen inspiriert, erwecken in ihren Kompositionen aber oft den Eindruck, sie wären über das Experiment mit den Ausdrucksformen und Spielweisen, ja den Ge- und sogar Mißbrauchsweisen des Instruments noch nicht wirklich hinaus gekommen. Das wollte […]
Wien Modern 2007 / 1 Die Kunst der Gegenwart mag manchmal – wenn man im Speziellen die bildende Kunst an ihren Flanken Video, Konzept, usw. betrachtet – ein Wenig zu sehr befreit aussehen: die viele Freiheit nimmt ihr die Luft der Produktivität, die Originalität, ja sogar die Botschaft. Das meiste […]
Funktionales Spiel, nüchtern, frei von artifizeiller Phrasierung, kräftig und dabei ungeduldig – das Klavierspiel Sergej Prokofjews war zu seiner Zeit der Inbegriff des Neuen, nicht im Sinne einer Mode sondern eines Paradigmenwechsels, wie ihn Bartók, Stravinskij und andere für den Instrumentalvirtuosen propagierten. Der junge österreichische Pianist Markus Schirmer demonstrierte im […]
Zur Matinee im Konzerthaus heute Berg, Schubert und Mahler: ein Beispiel für die schon bis zum Überdruß gewohnte Verheiratung kaum zusammenpassender Dinge in Konzertprogrammen, die damit dem Geschmack eines gewöhnlichen Publikums gefügiger gemacht werden sollen. Bergs Drei Orchesterstücke op. 6 (in der Bearbeitung von 1929) weisen schon zu Beginn zurück […]
Jean-Paul Poletti und der Choer de Sartène aus Korsika widmen sich schon länger der polyphonischen Tradition ihrer Heimat. Manches davon aus den letzten 5 Jahrhunderten ist leise, fast fragil – anderes strotzt vor Leben: auf Cantu di a Terra ist vieles von dem zu hören, was man heute live im […]
Wer zu spät kommt, nun: den bestraft irgendwer oder irgendwas. Zum mindesten die Absenz. Meinesfalls bei verspätete Ankunft im Großen Musikvereinssaal durch Versäumnis der ‚Wesendonck-Lieder‚. Ich bin zwar sonst kein ausgeprägter Freund von Richard Wagner, doch die fünf hübschen Lieder zu Gedichtchen der Mathilde Wesendonck, die Wagnern überdies beständig monetär […]
Heute abend im Großen Saal des Musikvereins Jean Sibelius‘ zweite Symphonie von den Wiener Symphonikern unter dem jungen Arild Remmereit – von getragener, fast an Tchaikovskij gemahnender Fülle über ein liebliches Trio im 3. Satz bis zu den Höhenflügen ins Hymnische im Finalsatz: ein Werk wie geschaffen für den fülligen […]