Altbewährtes großartig

Saxophonist Pharoah Sanders spielt wieder mal in Wien. Das Porgy & Bess füllt sich mit eingefleischten Fans – und ein paar Neulingen. Für mich ist es bereits der vierte Gig, verstreut auf fast zwanzig Jahre. Seit dem letzten Mal hat es ein paar Jahre gedauert.


Foto von Dmitry Scherbie New York (cc-by-sa-2.0)

Alt ist er geworden: 71 Jahre, überdeutlich grau Bart und Haare, wacklig auf den Beinen, gebeugter Gang. Aber Tenor blasen kann er nach wie vor mit erstaunlichem Atem und dem gewohnten Witz. die Titel kennt man, es gibt schon länger nichts neues mehr, die letzte CD war Live aus 2003.

Er spielt ein Revival aus altem Material, in altbewährter Technik, mit viel Witz, den man allerdings schon kennt. Großartig ist es trotzdem.

Die Rhythmusgruppe aus Jonathan Gee, piano, Mark Hodgeson, bass und Gene Calderazzo, drums startet mit Druck, Sanders lässt seinen Begleitmusikern wie gewohnt viel Raum, was durchaus nicht von Übel ist. Er hat sich eine kleine feine Truppe aus engagierten Individualisten zusammen gestellt, die perfekt auf seiner Linie agieren.

Es hat bei aller Genialität was dezent Trauriges – wer weiß: vielleicht geht sich ein nächstes Mal nicht mehr aus.

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