Erstaunlich ist, mit welch kräftigen Streichen die Geschichte der Oper anhebt; es gibt da kein Vorgeplenkel – an ihrem Anfang steht ein Meister: der Cremoneser und spätere Kapellmeister von San Marco in Venedig – Claudio Zuan Antonio Monteverdi. Nicht nur eröffnete Monteverdi den Reigen der höfischen Oper 1607 mit dem […]
Barockoper
Eines sei gleich verraten: zaubern tut die Zauberin Armida aus Ariosts Gerusalemme liberata hier keineswegs. Auch schweigt der Kampf um Jerusalem bis zum Schluss der Oper. Dem Libretto aus der Feder des Giovanni Palazzi geht es in dieser Auskopplung aus dem Monster-Epos einzig um die Ränke und Intrigen einer in […]
Die bulgarische Sopranistin Alexandrina Pendatchanska ist nicht nur bildhübsch – da kann sie es locker mit der Netrebko aufnehmen – sondern auch stimmgewaltig. In der Agrippina von Georg Friedrich Händel stellt sie eine wunderbar intrigante Kaiserin auf die Bühne, wiewohl das Werk im Theater an der Wien nur konzertant gegeben […]
Manchen Zeitgenossen war der Stoff zu frivol: allein der Gedanke, eine Königin suche sich ihre Liebhaber nach Gutdünken aus, ein Hof, an dem es zuging wie weiland in Ithaka – das mochte dem Herrscherhaus nahestehenden Londoner Kreisen zu Zeiten des Impressario Georg Friedrich Händel nicht ganz geheuer scheinen. Für uns […]
Man kann seinem treuen Publikum wohl kaum deutlicher die Größe der Opernreform, die jener Christoph Willibald Gluck 1762 zu Wien – wenn auch nicht im gleichen Haus – in Szene und Welt setzte, vor Ohren führen, als es das Theater an der Wien diesmal mit der Premierenfolge von Händels Ariodante […]
Neue, kühne Musik war’s damals. Und sie fand ihre Bewunderer genauso wie ihre Kritiker. In den musikdramatischen Werken von Jean-Philippe Rameau erreichte die französische Oper des Barock ihren späten zweiten Höhepunkt. Die Musik ist reich an Modulationen und Dissonanzen, sie klingt darum auch lebendiger als die seines Vorgängers Lully – […]
Nun ist ja Händels Ariodante keineswegs mehr ein Geheimtipp. Seine immerhin 33. Oper aus der Zeit in London ragt aber weit heraus über das Schaffen jener Jahre, das vom enormen Druck, beständig Neues auf die Bühne zu bringen, gekennzeichnet war. Das unterscheidet jene Zeit, das frühe 18. Jahrhundert, indes wenig […]
Wer das Serapionstheater kennt, wird seine Erwartungen auf die ihm eigene Mischung aus nonverbalem Theater und Tanz einzustellen wissen – sollte man meinen. Dass man mit Philipp Harnoncourt einen jungen Mann aus großer Familie sowie mit Lorenz Duftschmid einen ausgewiesenen Experten barocken Musizierens zur Zusammenarbeit gewinnen konnte, ließ gleichfalls auf […]