Manches mal trifft man Entscheidungen, die sind einfach falsch. Mag sein, dass einen die Vermutung schon beschleicht, ehe die Gewissheit eintritt, mag aber auch sein, dass sich das erst hinterher so herausstellt. In meinem Fall war’s die zwischen der Ariadne auf Naxos von Richard Strauss und dem ersten Abend des […]
Theater/Wien
Cecilia Bartoli ist einer der unbestrittenen Stars der Opernwelt, wenn sie sich auch eher exotischen Gefielden zugewandt hat. Doch schmälert dies nicht ihren Ruf, im Gegenteil – mit ihren CD-Produktionen Opera proibita und Sacrificium hat sie sich unbekannten Repertoires angenommen und daraus bemerkenswerte Erfolge gemacht. Von den sanglichen Leistungen einmal […]
Die Wiener Festwochen ehren dies‘ Jahr Alban Berg, und so gibt es nach dem Wozzeck im Mai nun auch die Lulu: die Inszenierung von Peter Stein stammt aus dem letzten Jahr und wurde für die Opéra de Lyon entwickelt. Sie zeichnet sich durch stringentes Erzählen und recht konventionelle Figurenzeichnung aus […]
Alban Berg, für den heuer – im Schatten des Genius Mahler – ein nur schemenhaft beachteter runder Geburts- und Todestag zu vermerken ist, ist immerhin den Wiener Festwochen ein eigenes Fest für Alban Berg wert: so kommen wir endlich wieder in den Genuss seiner Opern! Hatte sein Lehrer Arnold Schönberg […]
Der Meister hat bei sich selber abgeschrieben: zu jener Zeit war’s aber noch gang und gäbe, neue Opern in Gestalt von Pasticci einfach aus den Highlights anderer Werke zusammen zu stellen – was für die Sänger den Vorteil hatte, dass sie mit ihnen bekannten Stücken brillieren konnten, und die Hörer […]
Der Erfolg, den Christoph Willibald Gluck 1779 in Paris mit seiner Oper Iphigénie en Tauride feierte, ist auch heute noch beinah ab dem ersten Ton verständlich. Der Umbruch aus der – nach Händel in betontem Virtusoentum erstarrten – Barockoper könnte nicht größer sein, und auch nicht besser: Glucks sogenannte Opernreform […]
Ein gewaltiges Stück: der Farnace von Antonio Vivaldi erstreckt sich über die an sich schon barocke Dauer von vier Stunden, schlägt aber trotz nicht-szenischer Aufführung einen zwingenden Spannungsbogen. Was dem prete rosso oft – und schon zu Lebzeiten – vorgeworfen wurde, nämlich ein oberflächlicher Serienkomponist von wenig geistreichen Opern zu […]
Die Handlung ist einigermassen reduziert: nicht in der hellsichtigen und zugleich gotisch-schaurigen Romanvorlage Die Besessenen des Polen Witold Gombrowicz, da entrollt sich das Panorama der vor ihrem Untergang stehenden polnischen Gesellschaft der 30er Jahre, sondern im Libretto von Christoph Klimke. Es tut schon weh, wie da eine breit aufgelegte Geschichte […]
Erstaunlich ist, mit welch kräftigen Streichen die Geschichte der Oper anhebt; es gibt da kein Vorgeplenkel – an ihrem Anfang steht ein Meister: der Cremoneser und spätere Kapellmeister von San Marco in Venedig – Claudio Zuan Antonio Monteverdi. Nicht nur eröffnete Monteverdi den Reigen der höfischen Oper 1607 mit dem […]
Nach vier langen Abenden – gut: drei langen und einem kürzeren – beim mittelmäßigen Ring in der Staatsoper endlich wieder ein echtes Opernerlebnis: Nikolaus Harnoncourt, der morgen seinen 80sten Geburtstag feiert, dirigierte heute Abend das Dramma gioccoso nach dem Libretto von Carlo Goldoni Il Mondo della Luna von Jahresregent Joseph […]