Monatliche Archive: September 2008

9 Beiträge

Friedhofsruhe

Der Israelitische Friedhof in Währing ist einerseits ein Denkmal jüdischen Lebens in der Reichshaupt- und Residenzstadt Wien von der Epoche Josefs II. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts, andererseits ein beschämendes Mahnmal österreichischer Realpolitik: die Sanierung und Pflege jüdischer Friedhöfe wurde im Washingtoner Abkommen zwischen der Republik Österreich, den USA […]

Von Marxens Erdäpfeln

Erdäpfeln möchte ich doch weiterhin lieber kaufen als anbauen. Ich halte diesbezüglich sehr viel von arbeitsteiligem Wirtschaften. Das gleiche gilt neben Karotten natürlich auch für Reparaturen meines Fahrrads oder das Kompostieren meines Biomülls. Ich täte das ungern selber. Dennoch soll es jedermann und -frau unbenommen bleiben, selbst Hand anzulegen. Ich […]

Verdi ohne Arien

Das ist ja per se nichts schlechtes: Verdi vermag duchaus auch ohne die Glanzlichter seiner populären Arien dichtes, hoch komprimiertes Musiktheater zu bieten: der Simon Boccanegra wird darum – oder trotzdem, ganz wie man will – von manchen als seine beste Oper gelobt. In der Staatsoper nunmehr in 41. Aufführung […]

Musik aus dem KZ

Beim Festival Spot On Jiddishkeit im Wiener Konzerthaus nahm sich der in Südafrika geborene Violinist Daniel Hoppe der getöteten Kunst an, Werken jener Komponisten, die durch die Konzentrationslager der Nationalsozialisten gingen – und sich samt und sonders in der Teufelsmaschinerie des Holocaust verloren. Ihre Musik ist kraftvoll, unsentimental und kompromisslos. […]

Der Synthetiker am Klavier

Der in Tel Aviv geborene Pianist Yaron Herman ist einer jener Jazzmusiker, die – irgendwo in der weiten Welt wurzelnd – ihre Heimat in jenem Europa gefunden haben, das durch die Symbiose mit der Neuen Musik das Beschreiten neuer Wege im Jazz befördert. Wahrscheinlich deshalb lebt Herman seit Jahren in […]