Monatliche Archive: Januar 2008

7 Beiträge

Eine neue Geschichte vom Soldaten

Es ist zwar die alte, eigentlich schon sehr alte Histoire du Soldat, die Stravinskij 1917 schrieb, die seine Auffassung von der theatralischen Praxis spiegelt: nichts ist hier versteckt, kein Orchestergraben birgt die Musiker, der Sprecher sitzt mitten auf der Bühne – aber auch musikalisch greift der Russe auf, was nur […]

Die Stiege im Neunten

Nach vier Folgen kann wohl das Experiment einer Seifenoper auf Basis der Strudlhofstiege von Heimito von Doderer als gelungen bezeichnet werden, wenn auch nicht in allen Facetten: Das Schauspielhaus liegt sinnigerweise in der Porzellangasse: in welcher Umgebung auch viel von der Handlung des Romans spielt, viele der Protagonisten wohnen – […]

Nönnchenleiden

Die junge Dame aus gutem Haus ist ein Wenig ängstlich, die Zeitläufe machen ihr Angst: draussen vor ihres Vaters Hauses Toren wütet die Revolution, die französische, die gerade dabei ist, Geschichte zu machen. Und das Mädel flüchtet sich zu den Nonnen, um selbst eine zu werden, denn im Kloster ist […]

Blutiges Handwerk

Da saßen wir und erwarteten den Beginn der Vorstellung: der Herr in der Reihe hinter mir sagte, es sei doch die Met ein charakterloses Opernhaus – was er im Zusammenhange verständlich auf die Architektur gemeint hatte. Ich aber hatte einen Blick in den Spielplan der Staatsoper geworfen und wußte, dass […]

Frischzellenkur für einen alten Russen

Vor unzähligen Jahren gelesen und damals für wenigsagend befunden: ein typischer russischer Schwafler. Doch einerseits sind die Dinge in der Literatur nicht immer, wie sie scheinen, und andererseits – wird man eben älter. Man kann natürlich lange darüber debattieren, ob man Tolstoj oder Dostojewskij für elendige Langeweiler halten darf oder […]

Entenhausen am Naschmarkt

Enten sind ja in kulinarischer Hinsicht nicht nur vielseitige sondern auch geduldige Viecher. Oder wie sonst wäre es zu erklären, dass dies geplagte Federvieh in jedem Chinarestaurant knusprig gebraten wird und dabei zugrunde geht – auch im Sinne des Geniessers, der’s aufgetragen bekommt. Man muss sich als Entenliebhaber – auch […]

Ein Lied, wie nicht von dieser Erde

Im Oktober hatte ich im Konzerthaus das Vergnügen, Mahlers Lied von der Erde zu hören. Und beim wurmisieren stieß ich auf mehrere Versionen – nicht bloß Einspielungen. Es gibt da eine von Schönberg begonnene – und von Schülern fortgeführte – Instumentierung für Kammerorchester:: Doch, wie früher üblich, findet sich auch […]