Monatliche Archive: März 2010

11 Beiträge

Petersen, Larmore, Keenlyside – aber was für ein Stück?

Die französische Oper des 19. Jahrhunderts hat ja eine beachtliche Tradition der Literaturverhunzung auszuweisen: Faust und Werther sind dabei nur die heute noch auf den Spielplänen zu findenden Werke. Gemeinsames Kennzeichen all dieser auf literarischen Vorlagen basierenden Libretti ist eine an die Grenzen der Unkenntlichkeit stoßende Verstümmelung der Stoffe. Nun […]

Im tiefsten Bann des Ewig Weiblichen

Mahler 8 – was will man mehr? Das monströse Werk mit seinen drei Chören, riesenhaft besetztem Orchester, Orgel und 8 Gesangssolisten – deswegen in vom Komponisten bemängelter Zirkusmanier auch Symphonie der Tausend genannt – sprengt spielend jeden Rahmen, auch den des Raumangebots im Konzerthaussaal. Hier braucht es sichtlich einen genauen […]

Selbst-Herabwürdigung

Das Wort vom sexuellen Missbrauch wird derzeit allerorten geführt – und leider ist festzustellen, dass schon ein grundlegendes Verständnis des Begriffes Missbrauch selber fehlt. Manche der Diskussionsbeiträge ließen sich auf Basis eines Rückgriffs auf den Wortsinn zur Gänze einsparen. Zunächst ist der Missbrauch von seinem Beiwort zu trennen. Das Sexuelle […]

Bis aufs Orchester perfekt

Der Erfolg, den Christoph Willibald Gluck 1779 in Paris mit seiner Oper Iphigénie en Tauride feierte, ist auch heute noch beinah ab dem ersten Ton verständlich. Der Umbruch aus der – nach Händel in betontem Virtusoentum erstarrten – Barockoper könnte nicht größer sein, und auch nicht besser: Glucks sogenannte Opernreform […]

Transatlantischer Zuckerguss

Das Emerson String Quartet ist eine Institution ersten Ranges in Sachen klassisch-moderner Streichquartettliteratur. Seine Einspielungen aller Quartette von Dmitri Shostakovich sind inzwischen legendär. Daher ist es mir natürlich ein dringendes Bedürfnis gewesen, die vier Amerikaner – schon gar mit einem Quartett des Russen – im Mozartsaal des Konzerthauses zu hören. […]

Pennälerniveau

Als Geschichtswerk geht es – entgegen seinem Titel: Der Wiener Kaiserhof: Eine Kulturgeschichte von Leopold I. bis Leopold II – nicht wirklich durch; eher als das informierte Geplauder eines Gymnasialprofessors. Und in der Tat, der studierte Musikwissenschafter, Historiker und Germanist – man weiss nicht: war’s doch nur das Lehramt? – […]