Der Schotte David Hume war beileibe nicht der erste Denker der Neuzeit, der das Licht der Vernunft hoch hielt in einer von den Nebeln der Religion – und der permanenten Kriegszustände zwischen ihren Ausprägungen und Konfessionen – verhangenen Epoche. Doch war er sicher der erste, der sich von den teils […]
Monatliche Archive: März 2011
Das Mahler Chamber Orchester besucht Wien mit einem vornehmlich romantischen Programm unter Dirigent Robin Ticciati, der von Anfang ein ein Wenig die Quirligkeit eines Dudamel verströmt, in freudiger Erregung hopst er durch die Ouverture zu ‚Béatrice et Bénédict‘ von Hector Berlioz, was aber der musikalischen Seite keinerlei Abbruch tut. Der […]
Ich hatte mich durchaus gefreut auf Léos Janáceks Suite für Bläsensextett Mládi – doch hat ein übelwollender Krankheitsteufel wenig Einsehen mit mir. Wegen Ausfalls eines essentiellen Musikers wird das Programm des Klangforum Wien unter Emilio Pomárico empfindlich verändert. In diesem zweiten Konzert des Zyklus Festliche Tage alter Moderne im Theater […]
Im ersten Konzert des Kurzzyklus Festliche Tage alter Moderne im Theater an der Wien bietet das Klangforum Wien, sonst eher allerneusten Kompositionen verpflichtet, einige Gustostücke der inzwischen klassischen Zweiten Wiener Moderne. Unter dem Dirigat von Emilio Pomárico, der auch schon beim RSO wirkte, bündelt das Klangkollektiv eine Reihe solistischer Spitzenkräfte […]
Das Theater an der Wien bringt erneut eine große Oper jenes Barockkomponisten, der inzwischen wohl zum unangefochtenen Star des Metiers geworden ist: Georg Friedrich Händel. Rodelinda, ein dramma per musica in drei Akten, geschrieben 1725, ist eins der eindringlichsten und musikalisch tiefsten Werke aus seiner Feder. Umgekehrt sind Nikolaus Harnoncourt […]
Er ist unbestritten und unbestreitbar der große Magier jenes Bereichs der Musik, in dem es um die Erforschung und Rekonstruktion jener Klänge geht, die zu Lebzeiten eines Komponisten geübte Praxis waren: Nikolaus Harnoncourt, obgleich inzwischen über 80 Jahre alt, arbeitet unermüdlich und mit schier nicht zu erschöpfender Energie an diesem […]
Zur Abwechslung wieder mal Theater: hatte ich vor etlichen Jahren, als die Ära Schottenberg noch jung war, auf eine Verlängerung meines Abonnements am Volkstheater verzichtet, weil vor allem die Auswahl der Stücke immer seltsamer wurde. Und auf der Basis hinreichender Anziehungskraft des Spielplans kommt es eben nur noch sehr selten […]
Das RSO Radio Symphonie Orchester ist bekannt für seine engagierte Pflege der klassischen Moderne wie der Gegenwart – und widmet sich unter Peter Eötvös einem durchwegs ungarischen Programm. Mit Zoltán Kodály, Tänze aus Galánta für Orchester, beginnt ein melodiöser, rhythmischer, aber dennoch kompromisslos moderner Reigen, der mit Der wunderbare Mandarin […]
Noch mal Mittelalter – obwohl es langsam fad wird: Kirche, Kirche, Kirche, was anderes scheint es dazumal nicht gegeben zu haben. Der amerikanische Mediävist Patrick J. Geary hat sich einer der dunkelsten Epochen der europäischen Geschichte angenommen: Die Merowinger. Europa vor Karl dem Großen ist eine knappe aber ausreichende Darstellung […]