Zweite Aufführungsserie der Barockoper ‚Alcina‘ von Georg Friedrich Händel an der Wiener Staatsoper. Die brilliante Anja Harteros fehlt diesmal im sonst unveränderten Ensemble, ersetzt durch eine mäßig begeisternde Inga Kalna; gut diesmal Vesselina Kasarova, herausragend Veronica Cangemi und Kristina Hammarström.
Monatliche Archive: September 2011
Eine hervorragende Angela Denoke spielt mit dem Mark und Bein erschütternden Juha Uusitalo die Salomé. Musikalisch brilliant umgesetzt von Pinchas Steinberg ist die Aufführung selbst substanz- und blutlos. Aber: endlich auch die Opéra Bastille besucht!
Eine erstaunliche Riege vornehmlich englischer Sänger bringt einen üblich faden Britten zu Gehör; seine Opern sind eine Plage im Repertoire und stehen so mancher wesentlich besseren Entdeckung schattenspendend im Licht.
Uwe Rada wirft in seinem Buch ‚Die Memel. Kulturgeschichte eines europäischen Stroms‘ eingehende Blicke auf einen heute vollends randständigen Landstrich, der uns aber, so präsentiert, durchaus zu faszinieren mag.
Wassili Grossmans später Roman ‚Alles fliesst‘ über die Rückkehr aus dem Gulag vermag leider als Buch nicht zu überzeugen, so präzise die Schilderungen der Personen, Gespräche und verqueren Situationen auch sein mögen, so notwendig die klaren Worte über den Diktator und das unmenschliche System auch erscheinen mögen.
Es ist doch recht erstaunlich, wie erkenntnisresistent die Weltuntergangspropheten sind – am Beispiel von Dennis Meadows.
Die ‚Olimpiade‘ des Giovanni Battista Pergolesi wurde erst vor kurzem wieder entdeckt und dankenswerterweise bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik auch szenisch aufgeführt – ein Mitschnitt mit Raffaella Milanesi, Ann-Beth Solvang und Jeffrey Francis unter der Leitung von Alessandro de Marchi ist nun erschienen.
Das unlängst neu entdeckte Werk des jungen Georg Friedrich Händel, Germanico, liegt in einer Weltersteinspielung unter Ottaviano Tenerani vor; es singen Sara Mingardo, Maraia Grazia Schiavo, Laura Cherici und Franco Fagioli.
‚Sesostri‘ ist eine grandiose Oper des Katalanen Domènec Terradellas – eingespielt hat die Rarität Juan Bautista Otero mit Sunhae Im, Alexandrina Pendatchanska und Kenneth Tarver.
Die Neue Oper Wien bringt ein belangloses Werk des Andalusiers José María Sánchez-Virtú zur Aufführung und sorgt damit bestenfalls für Gähnen.