Abenteuer Nummer fünf von Agentin Thursday Next in einem seltsam aus den Fugen der uns bekannten Welt geratenen England – und natürlich in der fiktionalen Welt der englischen Literatur. Extrem gut gegen Leere im Kopf.
Jährliche Archive: 2011
Eine gute Biografie über den Klaviervirtuosen und Komponisten Franz Liszt hat der Historiker und Musikwissenschafter Olvier Hilmes geschrieben. Sein Buch handelt vom Menschen und vom Mythos, aber auch von den vielen mühsamen Seiten seines Lebens.
Karl-Wilhelm Welwei hat in seinen beiden Büchern zur Geschichte Athens in der Antike umfassende Darstellungen der Epoche vorgelegt, die nach wie vor Gültigkeit beanspruchen dürfen.
Anlässlich der Premiere der ‚Verkauften Braut‘ von Smetana äußert Nikolaus Harnoncourt, der sich für eine deutsche Version entschieden hat, die Ansicht, der Trend zur originalsprachlichen Aufführung sei ein ‚kultureller Wahn‘ – die Leut‘ verstünden ja den Text nicht. Bei allem Respekt: dem kann man unmöglich zustimmen.
Wieder ein Versuch, Marxens Theorien aus der historischen Schublade zu holen und ihnen für die Gegenwart eine Bedeutung zuzusprechen: Fritz Reheis‘ Buch ‚Wo Marx Recht hat‘ versucht das und scheitert. Marx ist und bleibt von bestenfalls historischem Interesse.
‚Die Aufklärung im Rahmen des neuzeitlichen Rationalismus‘ von Panajotis Kondylis ist sicher, obwohl schon 1981 erschienen, die beste philosophische Darstellung der Aufklärung. In seinem Fokus stehen die Gedanken, nicht Soziologie oder Biografien der Akteure, in breiter analyse von ihren Wurzeln und der Notwendigkeit ihres Entstehens bis hin zu ihren weniger fruchtbaren Verästelungen. Niemand hat je weniger weggelassen.
Belanglose Textmontage, dürftige musikalische Ausstattung mit nur wenigen Höhepunkten, fast keine Passagen für Sänger, ein Regiekonzept, das Dürftigkeit mit Deutung verwechselt, und eine bleierne Schwere der Bedeutung – die Wiener Festwochen produzieren mit ‚Wüstenbuch‘ von Beat Furrer einen faden Abend der Gattung Neue Oper.
Posaunenvirtuose Bertl Mütter nimmt sich Franzl Schubert zur Brust – das gibt aus! Und einen herrlichen Spaziergang, wo das Original aus voller Brust wandert, das Blasen einer Posaune wo sonst nur ein Mühlrad klappert, musikalischer Esprit, wo sonst der Bach des Banalen rauscht.
Der Steyrer Bertl Mütter, Spezialist für Dekonstruktion komplexer Werke und Solo-Performances auf der Posaune, hat sich Großes vorgenommen: Mahler und die Kindertotenlieder arrangiert für eine Posaune, kombiniert mit frei improvisierten Intermezzi. Herausgekommen ist eine radikale Skelettierung und in ihrer Reduktion wegweisende Interpretation.
Der Philosoph Martin Heidegger hat eine kurze, doch stringente Biografie: kleinstädtisch und streng-gläubig katholisch erzogen, ereifert er sich für die Kirche. Sein fragwürdiger Charakter jedoch verhindert, dass ihn zuerst die Jesuiten als Novizen und dann die Kirche als Priesterschüler aufnehmen, als Ausweg wählt er dann die – wiederum katholische – […]