Das Berliner Artemis Quartett, sonst eigentlich eher für einen höchst inspirierte Beethoven-Zyklus bekannt, bringt diesmal Werke der frühesten Moderne mit nach Wien.
Nach dem Streichquartett D-Dur Hob. III/79 von Joseph Haydn zum Aufwärmen spielen sie das Streichquartett Nr. 1 a-moll op. 7 Sz 40 von Bela Bartók – ein nicht eben häufig gespieltes Frühwerk von 1908/1909, das denn auch eher schwach beginnt, jedoch mit sich beständig steigernder musikalischer Dichte erfreut.
Den Abschluss bildet das nur wenige Jahre früher entstandene F-Dur Quartett von Maurice Ravel: ich höre es immer wieder gern, wie Ravel an der Grenze zwischen überhobener spätromantischer Klassizistik, die er offen degoutiert, und einer noch nicht herangereiften Moderne changiert. Aber gerade in dieser Auseinandersetzung ist das Werk denn doch als tiefgreifend modern zu bezeichnen.