Im Oktober hatte ich im Konzerthaus das Vergnügen, Mahlers Lied von der Erde zu hören. Und beim wurmisieren stieß ich auf mehrere Versionen – nicht bloß Einspielungen.
Es gibt da eine von Schönberg begonnene – und von Schülern fortgeführte – Instumentierung für Kammerorchester::
Doch, wie früher üblich, findet sich auch eine – auf häusliche Dimensionen reduzierte – Version für Klavier, Tenor und Bariton vom Pianisten Stephan Matthias Lademann mit Robert Dean Smith und dem Bariton Iván Paley
Insoferne eine Rarität, als es die erste Einspielung dieser Fassung überhaupt ist.
Hier kommt Mahlers musikalisches Handwerk und seine überbordende Gestaltungskraft gerade in der Reduktion voll zur Geltung. Sind wir es gewohnt, Mahler immer in riesenhafter Orchesterbesetzung zu hören, so könnte man diese Einspielung fast als (gelungenen) Ersatz für ein nicht vorhandenes kammermusikalisches Oevre nehmen. Die dem angemessenen Qualitäten des Symphonikers Mahler lassen sich mehr als nur erahnen: sie sind gegeben.