harbran

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Von der Vielfalt der Singularität

Der industrielle Massenmord, den Deutsch und Österreicher im Gefolge ihres geliebten Führers an den Juden und anderen, die ihnen in die Quere kamen, begangen haben, ist eine singuläre Erscheinung in der Geschichte. Man muss jedenfalls die Singularität dieses Verbrechens wieder und wieder bekräftigen, damit nicht diejenigen, die sich gegen diese […]

Dick aufgetragen – nicht allzu

Dem Ritter John Falstaff eilt der Ruf voraus, ein begnadeter Fressack und Quartalsäufer zu sein, aber sich selber für einen unwiderstehlichen Charmeur zu halten. Insoferne also eine Rolle, die endlich einmal den zahllosen übermäßig beleibten Baritonen dieser Welt auf den Leib geschrieben wurde. Der amerikaner Alan Titus ist passend statttlich […]

Seichtwasserwaten

Meistens sind es nicht die Werke, die auslassen – eher die Regisseure. Aber auch so mancher Komponist hat hohle Nüsse im Repertoire: und was dem Richard Strauss sein Rosenkavalier ist halt dem Puccini seine Madama Butterfly. Aber: Ich hatte sie mir weniger schlimm vorgestellt. Hier soll auch gar nicht die […]

Bezaubernde Rarität im Haydn-Jahr

Die Rede ist natürlich von den Fischerinnen – Le Pescatrici – in der Kammeroper: ein so gut wie nie gespieltes Stück, das Haydn 1770 schrieb und zu Hochzeitsfeierlichkeiten auf Schloss Esterháza selbst uraufführte. Dieses Dramma giocoso ist wahrlich ein leichtfüßiges, schlank gebautes Werk mit belangloser Handlung aber beträchtlichem Charme. Und […]

Haydn Vol. 1

Zum Haydn-Jahr gibt’s natürlich längst die – inzwischen bei solchen Jubiläen übliche – umfangreiche Edition: Bemerkenswert an dieser Sammlung ist nicht nur, dass 150 CDs bei weitem nicht ausreichen, das Oeuvre des pannonischen Meisters zu präsentieren, sondern auch, dass etliche Bereiche gar nicht so in passablen Aufnahmen vorhanden waren: Die […]

Bissig, böse, prophetisch

Lang hat’s gedauert: von der Komposition 1930 bis zur Uraufführung 1990. Und immer noch wird’s selten gespielt: dabei ist Kehraus um St. Stephan von Ernst Krenek eine wunderbare Oper, musikalisch eingängig trotz aller modernen Einschlüsse, die hier aber einer dazumaligen Zeitoper ein ausgleichendes Gewicht gegen allzu leichte jazzige Geläufigkeiten verleihen. […]