Mit Dvoraks Amerikanischem, Shostakovich 4 und dem Veilchenquartett von Mozart traut sich das Hagen Quartett zum 30er wenig, spielt dafür aber blendend.
Konzert
Martin Grubinger und die Wiener Philharmoniker führen Friedrich Cerhas Konzert für Schlagzeug und Orchester auf: ein großartiges Werk in einer atemberaubenden Interpretation!
Das Berliner Artemis Quartett spielt nach Haydns Quartett D-Dur III/79 das erste von Bartók und das einzige von Ravel.
Drei Werke beziehen sich aufeinander: Haydn weist auf Beethoven voraus, Mozart spielt mit des einen scheinbarer Unbekümmertheit und nonchalanter Frische, während der spätere sich rückbesinnt auf die Tugenden des Ursprungs.
das chinesische Fräuleinwunder Yuja Wang spielt Rachmaninows drittes Klavierkonzert, eines der schwierigsten Werke der Klavierliteratur, technisch brilliant, doch ohne Anstalten einer Interpretation. Vorneweg Berlioz, hintennach Brahms – das kann nichts werden.
Das Acies Quartett spielt auf alten Instrumenten aus der Sammlung der Österreichischen Nationalbank Quartette von Haydn, Mendelssohn-Bartholdy und Beethoven – Ö1-Moderatorin Mirjam Jessa plappert dazwischen nervtötenden Stuss.
Ein disparater verlängerter Nachmittag: die Sammlung von Musikinstrumenten aus besonderen Uraufführungen des Zwanzigsten Jahrhunderts, die der ungarische Schriftsteller Oskar Serti zusammengetragen hat, steht neben der Frage, warum wir ins Konzert gehen – und einer Reihe von interessanten und uninterressanten Aufführungen. Das Gesamtkonzept kommt allerdings über den bloßen Willen nicht hinaus.
Das RSO bringt die österreichische Erstaufführung von Rebecca Saunders Violinkonzert, das eher konventionell daherkommt, und ‚The Triumph of Time‘ des großen britischen Unkonventionalisten Harrison Birtwistle.
Ein hörenswerter Querschnitt durch einige der gegenwärtigen Komponisten, von denen die mehrere Jahrhunderte lange Relevanzarmut der britischen Musik beendet wurde: Birtwistle, Benjamin, Holt und Adès – und von den ganz jungen Luke Bedford.
Avishai Cohen wird zu Recht als einer großen Jazzer der Gegenwart gehandelt – und es ist eine sehr intelligente, kammermusikalische Variante des Jazz, die er im Trio zu Gehör bringt.