Das Stück Der Streit von Pierre Carlet de Marivaux gehört zweifellos in die Reihe der zu recht inzwischen vergessenen Werke. Allein die zugrunde liegende Frage, welches Geschlecht zuerst untreu geworden sei, Mann oder Frau, hat keinerlei Relevanz mehr. Daraus lässt sich heute kein sinnvoller Diskurs mehr gewinnen. Zu Marivaux‚ Zeiten, […]
Theater
Der Herr Karl ist seit Jahrzehnten den Wienern in den Gedächtnisspeicher für Peinlichkeiten eingebrannt. Vielleicht erfreut er sich deswegen so großer Beliebtheit – insbesondere bei Nestbeschmutzern. Dachte man aber, dass eine so typisch 50er-Jahre Sache irgendwann aus der Welt fallen und die Neuen Alten nicht mehr durch ihre Bissig- und […]
„Graaaaaaz!“ So spricht die Puppe ins Rund des Schauspielhauses und hat damit recht. Wir befinden uns in der steiermärkischen Landeshauptstadt. „Warum ausgerechnet Graz?“ Nun: Karl Böhm ist ein Kind dieser Stadt. Der war schon früh ein Talent und wurde später im Leben ein Gottbegnadeter. Er war damit einer von 1.041, […]
Eine scheußliche Textadaption, konfuse Regie und Schauspieler, von denen man nicht sagen kann, ob sie so schlecht sind oder nur so spielen – so kann man Maxim Gorkis ‚Kinder der Sonne‘ natürlich auch versenken.
Das Volkstheater erfährt wenig Zuspruch vom Publikum, und mit Arthur Schnitzlers ‚Der einsame Weg‘ erbringen Schottenberg Mannen und Frauen den sichtbaren Beweis, dass das am ehesten noch an ihnen selber liegt. Ein Naja-so-lala-Theaterabend.
Das Serapions Ensemble bringt in seinen Produktionen jene Mischung aus Theater, Tanz und Performance zu Stande, die ganz einfach Spass macht. Letztes Jahr begeisterte mich die Produktion School of Night, heute das neueste Werk von Ulrike Kaufmann und Erwin Piplits: Voilà. Es ist modernes Tanztheater ohne Ballettallüren. Über einer wie […]
Zur Abwechslung wieder mal Theater: hatte ich vor etlichen Jahren, als die Ära Schottenberg noch jung war, auf eine Verlängerung meines Abonnements am Volkstheater verzichtet, weil vor allem die Auswahl der Stücke immer seltsamer wurde. Und auf der Basis hinreichender Anziehungskraft des Spielplans kommt es eben nur noch sehr selten […]
Nun bin ja – bekennenderweise – gar kein Freund von Ballett: das ist eine Kunstform, die spurlos an mir vorüber geht. Gut: wenn man sich nicht grade bemüht, eine Opernproduktion durch Gehopse aufzulockern, hab ich gar nichts dagegen. Ich muss ja nicht hingehen. Die letzten Einsprengseln im Theater an der […]
Nach vier Folgen kann wohl das Experiment einer Seifenoper auf Basis der Strudlhofstiege von Heimito von Doderer als gelungen bezeichnet werden, wenn auch nicht in allen Facetten: Das Schauspielhaus liegt sinnigerweise in der Porzellangasse: in welcher Umgebung auch viel von der Handlung des Romans spielt, viele der Protagonisten wohnen – […]
Daran gibt es nun wirklich überhaupt nichts auszusetzen: Gert Voss gibt den Lear, das Burgtheater einen Nachmittag ersten Ranges. Die Inszenierung von Luc Bondy hält, was der Name des großen alten Franzosen verspricht. Das Stück von der Undankbarkeit der Welt, von der Verzweiflung des alten Mannes, von der zerstörerischen Gier […]