Toumani Diabaté ist ja längst kein Unbekannter mehr – seine Alben mit Ali Farka Toure auf In the Heart of the Moon, mit dem Symmetric Orchestra auf Boulevard de l’Independance oder Kulanjan mit Taj Mahal weisen ihn als Musiker von überregionaler Bedeutung aus – auch wenn er sich stets der westafrikanischen Mandé griot-Tradition verbunden fühlt.
Sein neues Album The Mandé Variations, die zweite Soloveröffentlichung, ist einerseits stille Meditation, andererseits kraftstrotzend und – bei enger Anlehnung an die Traditionen westafrikanischer Musik – äußerst ohr-tauglich.
Die Tracks wechseln vom leisen Verfolgen langer melodischer und rhythmischer Läufe zu Intensitäten, die durchaus schon an amerikanischen Blues und – stellenweise – modernen Jazz erinnern.
Insbesondere Ali Farka Touré, komponiert in memoriam des Freundes und großen Musikers, präsentiert die enorme Variationsbreite auch eines Instruments wie der Kora, dem man ja auf den ersten Blick nicht so viel Power oder Ausdruckskraft zutrauen möchte, schon gar, wenn solo gespielt. Das lyrische Ismael Drame hingegen begeistert mit wunderbaren, langen Melodien. Der Schlusstitel Cantelowes schließlich erweist der Kora ihre Referenz als durchaus jazz-taugliche Gitarre…
The Mandé Variations ist durchaus eine Platte zum Hören.