Enten sind ja in kulinarischer Hinsicht nicht nur vielseitige sondern auch geduldige Viecher. Oder wie sonst wäre es zu erklären, dass dies geplagte Federvieh in jedem Chinarestaurant knusprig gebraten wird und dabei zugrunde geht – auch im Sinne des Geniessers, der’s aufgetragen bekommt.
Man muss sich als Entenliebhaber – auch der asiatischen Art – schon gut und genau umsehen in Wien: einfach ist das nicht. So mittelmäßig die meisten Speisen auch sein mögen im Eat (gräßliche Homepage – wie das Lokal: styling-betontes Scheitern), bei den zahlreichen Entengerichten läuft die Küchenbrigade allerdings zu bester Form auf! Auch die vietnamesischen Varianten gleich nebenan im Saigon können sich speisen lassen!
Und natürlich die Großmeister der Watscheltiere: das Koi (die Homepage ist seit geraumer Zeit tot) auf der Vierten-Bezirk-Seite des Naschmarkts! Hierhin kann sich wenden, wer Peking-Ente stante pede ohne Vorbestellung oder in Minderzahl von bis zu bloß einer Person haben möchte… Das stellt die Entenbräter des Koi vor keinerlei Schwierigkeiten.
Aber auch die anderen Gerichte auf der Karte sind Blick und Kosten wert: es gibt zum Teil recht ausgefallene Vorspeisen, die über die inzwischen durch den kulinarischen Vietkong auch bei uns verbreiteten Quallen oder die unleidlichen Phönixkrallen vom Chinamann ums Eck doch noch hinaus gehen: Stichwort Entenzungensalat, aber auch Meeresschnecken, Austern oder Zimthasenfleisch – was immer das sein mag.
Was soll man empfehlen aus der reichhaltigen Karte, diezwar ähnlich lang wie die durchschnittliche Chinamannkarte, aber kaum Überschneidungen zu denen aufweist. Dafür machen es die recht lange Liste an Dim Sums und die gefinkelte Auswahl an Vorspeisen allein schon wer, bis zu den Hauptgerichten überhaupt vorzudringen. Ein zweiter Anlauf ist fast immer vonnöten. Und ein dritter, vierter, …