Mehrere Gamben umkreisen den Kontrapunkt

Der Milaneser Gambenspezialist Vittorio Ghielmi und sein Ensemble Il Suona Parlante haben schon einige barocke Kostbarkeiten musiziert und auf Tonträger gebannt – nun haben sie, gemeinsam mit Vittorios Bruder Lorenzo Ghielmi, der sich mit vergleichbarer Hingabe dem Cembalo gewidmet hat, die nicht eben einfache Kunst der Fuge von Johann Sebastian Bach für Ensemble eingespielt.

Damit gesellt sich eine weitere, weniger exotische denn schlicht folgerichtige, Transkription zu den nicht wenigen dieses Zyklus. Eignet sich die vielfach verstrickte Komposition für Streichquartett, so tut sie es nicht weniger für ein Ensemble aus Gamben – viol soprano, viol tenor, viol bass sowie große viol bass -, Flöte und Cembalo.

Im Zusammenklang der weichen Gamben mit ihren Neben- und Untertönen wirkt das kompositorische Geflecht der zu immer größerer Komplexität fortschreitenden Kontrapunktik längst nicht mehr streng. Im Ensemble verwirklicht das Bach’sche Fugenwerk seine immanente Musikalität und läßt ihre strenge Konstruktion bestenfalls noch erahnen.

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