Man kann ja die Begeisterung mancher Leute für Rameau oder Lully verstehen, es ist feinste Tanzmusik, was sie da auf die Bühne bringen. Als Opern geben diese Werke allerdings herzlich wenig her, es sei denn, man kann barockem Musical etwas abgewinnen. Aber die jüngsten Aufführungen im Theater an der Wien […]
Barockoper
Nach der mit Gesang weniger gesegneten Premiere von Rameaus Castor et Pollux vom Donnerstag bietet das Festival Resonanzen im Konzerthaus sonntags eine barocke Opernrealität, bei der auch wieder ordentlich gesungen wird: Leidenschaft, Ausdruck, Koloratur – alles drin. Des verweltlichten Mönchs Attilio Ariosti dramma per musica von 1701, La fede ne‘ […]
Französische Barockmusik ist in erster Linie gespreizt – so geht ein Vorurteil, das sich aber allzu häufig auch bestätigen lässt. Verantwortlich sind dafür vermutlich die französischen Könige, in ihrem Zentrum Louis XIV, bei denen der blanke Wille zur Größe vor der Welt dem Wert des Geschaffenen mit schöner Regelmäßigkeit im […]
Eins der besonders erfolgreichen Werke aus Händels erstem London-Engagement – Ottone, Re di Germania – fädelt Perlen der Sangeskunst aneinander, und bei manchem denkt man, das hat man bereits gehört… Vieles hat Händel in seinen Werken von sich selbst wieder entliehen, und so kommt es, dass auch der Ottone stellenweise […]
Es ist nach den hauseigenen Statistiken der Staatsoper nunmehr 50 Jahre her, seit im verstaubten Haus am Ring ein Werk von Händel erklang, und immerhin noch satte 41 Jahre, dass es die letzte Barockoper gab. Damit hat der vorhergegangene Direktor des Hauses das Kunststück zuwege gebracht, einen der größten Trends […]
Mein usprüngliches Unbehagen mit den Kontertenören hat sich nachgerade in Begeisterung verwandelt – und dazu leisten Sänger wie der wallisische Counter Iestyn Davies immense Beiträge. Heute zu hören im Theater an der Wien in einer konzertanten Aufführung des Tolomeo, Re d’Egitto von Georg Friedrich Händel – ein Werk aus der […]
Cecilia Bartoli ist einer der unbestrittenen Stars der Opernwelt, wenn sie sich auch eher exotischen Gefielden zugewandt hat. Doch schmälert dies nicht ihren Ruf, im Gegenteil – mit ihren CD-Produktionen Opera proibita und Sacrificium hat sie sich unbekannten Repertoires angenommen und daraus bemerkenswerte Erfolge gemacht. Von den sanglichen Leistungen einmal […]
Die Welt der Barockoper ist überreich an Stücken – es muss nicht immer Händel sein. Gut: der Venezianer Tomaso Albinoni ist hier – bis auf einige Instrumentalwerke – weitestgehend unbekannt, hat aber etwa 80 Werke für die Opernbühne verfasst. Entsprechend zu danken ist es der Wiener Kammeroper, die sich regelmäßig […]
Ein gewaltiges Stück: der Farnace von Antonio Vivaldi erstreckt sich über die an sich schon barocke Dauer von vier Stunden, schlägt aber trotz nicht-szenischer Aufführung einen zwingenden Spannungsbogen. Was dem prete rosso oft – und schon zu Lebzeiten – vorgeworfen wurde, nämlich ein oberflächlicher Serienkomponist von wenig geistreichen Opern zu […]
Der Orpheus-Stoff ist in der Geschichte der Oper zahllose Male vertont worden. Umso spannender ist es natürlich, ab und zu eins der Werke abseits von Gluck oder Monteverdi zu hören zu bekommen. Im Rahmen der Resonanzen wurde heute im Konzerthaus eine konzertante Fassung von Johann Joseph Fux‚ Orfeo ed Euridice […]