Letzteres bürgt ja inzwischen mehrheitlich für Unqualität, doch die New Yorker Band Hazmat Modine um Kreativkopf Wade Schuman (Diatonische Mundharmonika, Gitarre, Banjitar, Lead Vocals) stellt wieder positive Bezüge her: Roots Music im besten Sinn.
Schuhman ist ein Virtuose im Blues der zwanziger und dreißiger Jahre, und er verfügt über die passende Hobo-Stimme. Darunter legen Hazmat Modine die Wurzeln der amerikanischen Musik frei: die des Blues und Jazz genauso wie die anderer – von zahllosen Einwanderern eingeschleusten – afrikanischer, eruropäischer und antürlich lateinamerikanischer Stile, indem sie heutige Bauteile aus diesen Welten in die ihre integrieren.
Auf Bahamut, ihrem ersten Album, geben die New Yorker Club-Ratten so richtig Gas – und scheinen jede Menge abgründigen musikalischen Spaß dabei zu haben, fast wie Mnozil Brass, nur wesentlich grooviger, bodenständiger, weniger akademisch:
Bahamut basiert auf dem urzeitlichen Monster Behemot aus dem Buch Hiob; in der arabischen Legende ist Bahamut jedoch der wundersame Fisch, der das Gebäude der Welt auf seinem Rücken trägt – nicht unähnlich der Riesenschildkröte Groß-A’Tuin aus den Scheibenwelt-Romanen Terry Pratchetts.
Musikalisch machen Hamzat Modine zweifellos das, was Terry Pratchet mit der Physik tut: ihr ständig neue absurde Facetten abzugewinnen, die man einfach genial finden muss!