Natürlich kann der Torberg nix dafür. Er war ein zu spät in eine untergehende Epoche hinein geborener. Er war geduldet im Kaffeehaus bei den Großen dieses Metiers, schon als Abiturient ein Talentierter. Er hatte debüttiert – wenn man von einem Lyrikbändchen absehen will, von dem er später gerne selber absah […]
Jährliche Archive: 2008
Beim Festival Spot On Jiddishkeit im Wiener Konzerthaus nahm sich der in Südafrika geborene Violinist Daniel Hoppe der getöteten Kunst an, Werken jener Komponisten, die durch die Konzentrationslager der Nationalsozialisten gingen – und sich samt und sonders in der Teufelsmaschinerie des Holocaust verloren. Ihre Musik ist kraftvoll, unsentimental und kompromisslos. […]
Nun ist ja Händels Ariodante keineswegs mehr ein Geheimtipp. Seine immerhin 33. Oper aus der Zeit in London ragt aber weit heraus über das Schaffen jener Jahre, das vom enormen Druck, beständig Neues auf die Bühne zu bringen, gekennzeichnet war. Das unterscheidet jene Zeit, das frühe 18. Jahrhundert, indes wenig […]
Der in Tel Aviv geborene Pianist Yaron Herman ist einer jener Jazzmusiker, die – irgendwo in der weiten Welt wurzelnd – ihre Heimat in jenem Europa gefunden haben, das durch die Symbiose mit der Neuen Musik das Beschreiten neuer Wege im Jazz befördert. Wahrscheinlich deshalb lebt Herman seit Jahren in […]
Gerade im Jazz ist ja das fortgeschrittene Alter eines Musikers nicht unbedingt von Übel – man denke nur an Lionel Hampton, der mit über 90 noch große Konzertsäle in Schwingung versetzte. Aber es ist auch keineswegs eine Garantie, dass dabei etwas herauskommt, was man auch hören will. Der einstmals energetische […]
Hier liegt schon länger eine tief sitzende Verwechslung vor: wir leben ganz gut in unserer Demokratie, doch mit Freiheit hat das wenig zu tun. Die Lenkungen und Vorschriften sind überbordend, die Umschichtungen von produktiven Einkommen in unproduktive Kanäle nehmen horrende Ausmasse an – und die von uns gewählten Vertreter denken […]
Diese Stadt, zu je einem Drittel bebaut, Wasser und Wald, kann – gerade bei passendem Wetter – wirklich einen Trip wert sein: Das bei allen Völkern mit seltsamen Traditionen, wie es nun einemal Königshäuser sind, ausserordentlich beliebte Changing of the Guards ist ein gut besuchtes, aber furchtbar langweiliges Schauspiel. Vor […]
Die Frage ist nicht bloss mehr als berechtigt, sie ist gewiss auch fällig: warum konnten gerade die Europäer einen so mächtigen Vorsprung vor den Bewohnern anderer Weltgegenden erlangen, dass sie diese einfach überrollen und für geraume Zeit unterjochen konnten, ja viele von ihnen an den Rand der Ausrottung bringen? Der […]
Es gehört mir längst zur lieben Gewohnheit, bei Reisen in fremde Städte – so sie groß genug sind – einen Blick ins dortige Operngeschehen zu tun. Da war ich denn froh, dass die Kungliga Operan in Schwedens Hauptstadt Stockholm auch im August schon aktiv ist. die Säsongen 2008/2009 hat bereits […]
Mit den Opern ist das gewiss wie mit den Frauen: alles ist erlaubt, nur keine Übergriffe.Und nur weil also eine häufig drankommt, sich als leichte Muse gibt, braucht man noch lange nicht den letzten Rest von Anstand sausen lassen. Der seinerzeit bei Brecht übrig gebliebene Achim Freyer geriert sich als […]