Die Kunst der Fuge ist zweifelsohne das komplexeste Werk von Johann Sebastian Bach, jene gründliche Demonstration der musikalischen und logischen Folgerichtigkeit des Kontrapunkts. Manche haben es schon für ein mathematisches Rätsel erklärt. Die Mathematik war nie sehr fern von der Musik – und nur hoffnungslos romantische Irrlichter konnten je auf […]
harbran
Wer die Solosonaten für Cello von Johann Sebastian Bach liebt, kommt eigentlich an den Délices de la Solitude von Michel Corrette nicht vorbei. Die sechs Cellosonaten mit basso continuo sind wahre Exemplare der Stilkunst des Spätbarock.
Der Milaneser Gambenspezialist Vittorio Ghielmi und sein Ensemble Il Suona Parlante haben schon einige barocke Kostbarkeiten musiziert und auf Tonträger gebannt – nun haben sie, gemeinsam mit Vittorios Bruder Lorenzo Ghielmi, der sich mit vergleichbarer Hingabe dem Cembalo gewidmet hat, die nicht eben einfache Kunst der Fuge von Johann Sebastian […]
Ernst Cassirer hat 1932 in seiner ‚Philosophie der Aufklärung‘ eine breit angelegte historipografische Studie über die lange und vielfältige Epoche der Aufklärung vorgelegt, doch eine Auseinandersetzung mit den Inhalten – und nachgerade den radikalen Aufklärern um Diderot und d’Holbach – gescheut.
Heinrich Augugst Winkler hat eine monumentale Materialsammlung zu dem, was er die ‚Geschichte des Westens‘ nennt, vorgelegt, doch scheint ihm eher eine ‚Geschichte im Westen‘ gelungen zu sein. Wo er sich um Leitlinien bemüht, bleiben allenfalls Banalitäten.
Mit der Neuübersetzung der ‚Römischen Revolution‘ des Neuseeländers Ronald Syme von 1939 liegt ein akribisch recherchiertes Buch zum Niedergang der römischen (Adels-)Republik und der Errichtung des augusteischen Kaisertums wieder vor, das noch immer äußerst kompetent ist – bei allen Nachteilen: die Vielzahl an Personen und die dynastischen Verästelungen der alteinsessenen Senatoren und homines novi ermüdet bisweilen.
Golo Mann ist einer der raren Fälle in der Zunft der deutschsprachigen Historiker, der auch lesbar und im höchsten Grade lesenswert schreibt, wenn auch ein leicht ins Altertümliche tändelndes Deutsch. Sein ‚Wallenstein‘ ist aber auch als Werk der Geschichtsschreibung noch immer von stupender Autorität.
Die Wiener Festwochen ehren dies‘ Jahr Alban Berg, und so gibt es nach dem Wozzeck im Mai nun auch die Lulu: die Inszenierung von Peter Stein stammt aus dem letzten Jahr und wurde für die Opéra de Lyon entwickelt. Sie zeichnet sich durch stringentes Erzählen und recht konventionelle Figurenzeichnung aus […]
Mit dem ersten Klavierkonzert op. 23 in b-moll von Pjotr Iljitsch Tschaikowski hat es eine ganz eigene Bewandtnis: es gehört zu den meistgespielten seiner Gattung überhaupt, und das dankt sich in erster Linie dem Einleitungsmotiv in Des-Dur, das weit über die Konzertsäle und die Hörerschaft von klassischer Musik hinaus bekannt […]
Alban Berg, für den heuer – im Schatten des Genius Mahler – ein nur schemenhaft beachteter runder Geburts- und Todestag zu vermerken ist, ist immerhin den Wiener Festwochen ein eigenes Fest für Alban Berg wert: so kommen wir endlich wieder in den Genuss seiner Opern! Hatte sein Lehrer Arnold Schönberg […]