harbran

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Zum Schlafen kommt man nicht

Dass Nessun dorma quasi das opernmäßige Äquivalent eines alten Haderns ist (wie man zu Wien einen Gassenhauer nennt), ist kein Geheimnis. Und man kann Puccini’s Turandot inszenatorisch gar nicht so verschandeln, dass sie nicht trotzdem noch immer gut wäre. Ein leichtverdauliches, vordergründig exotisches Stück Standardrepertoire halt. Als solches muss man […]

Holder Holde hehres Wehen

Natürlich ist diese Überschrift Blödsinn: aber nicht mehr und nicht minder als Richard Wagners Textbuch zu Tristan und Isolde insgesamt. Es gibt wohl nicht eine merkenswerte Zeile in diesem Gereime. Nun ist zwar Oper nicht per se eine Gattung für besonders geistreiche Texte, noch ist das Geschwafel der meisten Librettisten […]

Von redenden und stummen Zeugen

Er gehört nicht zu den Leuten, auf die man nicht ungeschaut verzichten könnte: nicht bloß, weil es hier keinen Thron mehr gibt, den er besteigen könnte; auch, weil er ein unerträglicher Geschichtsverdreher ist. Und da redet man noch gar nicht davon, dass er sich namens seiner Familie ungerecht behandelt fühlt. […]

Bürgerliches Grauen

Das archaische Grauen, das uns wie aus einer anderen Welt entgegenblickt, wenn wir antike Stoffe wie die Medea auf uns wirken lassen, ist in aller Regel nicht verstehbar. Luigi Cherubini hebt den Stoff aus seiner fernen Herkunft herauf ins Bürgerliche: das dankt sich der Situation im revolutionären Frankreich von 1797, […]

Kieneck im Schneetreiben

Da schau: die Enzianhütte auf dem Kieneck – unserem heutigen Ziel – ist wochenends schon bewirtschaftet; andererseits – es geht ja auf Ostern. Wir nehmen den Enzianssteig von Thal aus, es braut sich was zusammen, auch der Wetterbericht war nicht grade ermutigend. Trotzdem geht es ganz gut, das Wetter hält […]

Von Diktatoren und Österreichern

Dieser Tage tönt aus allen Kanälen – im Hörfunk genauso wie im Fernsehen – wieder jener unerträgliche Sprachduktus, von dem man sich beileibe nicht vorstellen kann, dass man jemals auch nur einen Ton von dem akzeptieren möchte, was da pathetisch, martialisch, brüllend, mit gekünsteltem Hohn und falschem Schmalz in der […]

Was man nicht nachhaus bringen will

Man vermag im Nachhinein ja nie mehr festzustellen, welcher Teufel einen geritten haben mag, eine Entscheidung zu treffen, die man bereuen musste. Mir geht es mit diesem Relax-Wochenende ebenso: ein wenig raus aus der Stadt, aber was will man im Winter schon groß machen? Wir haben uns – zugegeben: des […]

Rarer Klamauk in der Neuen Musik

Das darf man schon sagen, ohne damit irgendwelche Konnotationen anzustübern: in der Neuen Musik gibt es wenig zu lachen, in der Neuen Oper aber eben doch! Des Hamburgers Detlev Glanert Oper Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung erfuhr dieser Tage ihre Österreichische Erstaufführung – was ja bei neuen Opern an […]

Eisige Winde

Am Grat oben beim Öhlerschutzhaus pfeift starker Wind – im Windschatten der Hüttentür hängt ein Thermometer und zeigt minus zehn Grad. Ganz schön griffig Vom Haltberghof in Puchberg ging’s übers Blättertal eigentlich ganz kommod herauf, der Wind war im Graben längst nicht so angriffig. Aber als wir dann auf den […]