Er war selbst Solist auf dem Instrument: der aus Lucca gebürtige Luigi Boccherini trat bereits mit 15 Jahren in Wien als Cellist auf und wurde daselbst trotz seiner Jugend am Theater an der Wien angestellt. Später ging er nach Spanien und wurde vom Infanten Don Luís Antonio de Borbón y Farnesio, der Bruder des Königs Karl III., als compositor y virtuoso de cámara beschäftigt – und blieb bis zu seinem Tod 1805 bei ihm, selbst als der Infant 1777 wegen einer Missheirat in Ungnade fiel und sich aufs Land zurückziehen musste. Aufgrund des verkleinerten Wirkungskreises komponierte Boccherini dann nur fast nur noch kammermusik und Enselbles für kleine Besetzung.
Unter anderem schuf Boccherini natürlich immer wieder auch Solosonaten für sein eigenes Instrument, das Violoncello. Auch die Rolle, die er dem Cello in Doppelbesetzung in seinen Streichquintetten beimaß, zeigt die starke Beschäftigung mit der tiefen Klanglage.
Der italienische Cellist Luigi Puxeddu beschäftigt sich intensiv mit der Musik des 18. Jahrhunderts und immer wieder mit dem Werk von Boccherini:
Die Einspielung gesamten Cello-Sonaten umfasst auf 4 CDs sämtliche Werke für Cello solo und basso continuo aus allen Epochen von Boccherinis Schaffen.
Damit wird ein Sonatenwerk zugänglich, das zweifelsohne an die Seite von Bachs Cellosonaten zu stellen ist, kennzeichnet doch auch sie noch eine wesentlich andere Behandlung von Ausdruck und Artikulation, als sie in der nachfolgenden Klassik üblich wurde. Wie in der Musik des Barock konstituierend, fehlt auch bei Boccherini noch ganz das später übliche Vibrato.