So sprach Lucy Crowe

So viel auch gegen Religion im Allgemeinen und im Speziellen einzuwenden sein mag, gegen die sakral-musikalischen Äußerungen von Komponisten vom Kaliber eines Antonio Vivaldi oder Georg Friedrich Händel kann man nichts haben. Und zum Glück sind die lateinischen Texte nur bruchstückhaft zu verstehen.

Händel und Vivaldi: Dixit dominus - Lucy Crowe
Händel und Vivaldi: Dixit dominus – Lucy Crowe

Spannend ist der direkte Vergleich eines Dixit dominus in der Umsetzung des Prete rosso mit dem Händel der frühen italienischen Phase. Beide sind spannend, ungeheuer musikalisch und kraftvoll. Man hört in beiden Versionen aber auch, dass man diese Musik ohne großes Aufheben in weltliche Umgebungen wie eine Oper transferieren kann. Händels Schlußchor beruht ja umgekehrt sogar auf einer Arie aus seiner Oper Almira von 1705.

Die englische Sopranistin Lucy Crowe singt neben den beiden Vertonungen von Psalm 110 auch Vivaldis grandiose Kantate In furore iustissimae irae mit seltener Klarheit und – trotz der gesanglich schwierigen Passgaen – verblüffender Eindringlichkeit. Das Ensemble La Nuova Musica dirigirt David Bates.

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