Man ist ja allerhand Verstaubtes gewohnt von der Staatsoper – das Haus zeichnet sich in erster Linie durch seine große Tradition als Abspielstätte hoffnungslos vergammelter alter Inszenierungen aus. Doch falls es dazwischen mal was Neues gibt, ist das allemal einen näheren Blick wert – so war es zumindest bisher, denn […]
Kulturbeutel
Schief gehen sollte da ja eigentlich rein nichts können oder dürfen: der große Dichter Pablo Neruda ist eine perfekt bühnentaugliche Figur, die Novellenvorlage von Antonio Skármeta bürgt für eine stringente und für Opernverhältnisse geradezu verblüffend vernünftige Geschichte – auch der wunderbar lyrische Film von Michael Radford liegt abrufbereit im Kopf […]
Eins der besonders erfolgreichen Werke aus Händels erstem London-Engagement – Ottone, Re di Germania – fädelt Perlen der Sangeskunst aneinander, und bei manchem denkt man, das hat man bereits gehört… Vieles hat Händel in seinen Werken von sich selbst wieder entliehen, und so kommt es, dass auch der Ottone stellenweise […]
Es ist nach den hauseigenen Statistiken der Staatsoper nunmehr 50 Jahre her, seit im verstaubten Haus am Ring ein Werk von Händel erklang, und immerhin noch satte 41 Jahre, dass es die letzte Barockoper gab. Damit hat der vorhergegangene Direktor des Hauses das Kunststück zuwege gebracht, einen der größten Trends […]
Vielleicht bin ich bloss verwöhnt und lästig – doch nach einem Wochenende mit ganzen drei Opernabenden feststellen zu müssen, dass es mit den Leistungen der Regie auf der ganzen Linie nicht allzu weit her ist, betrübt dennoch. Freitags der erste Streich im Theater an der Wien: der in München hoch […]
Müsste man das auf den harten Stühlchen eines Opernhauses, eingepfercht in die engen Reihen zwischen muffigen alten Damen und Herren über sich ergehen lassen – es wär‘ eine Tortur! Im Cinplexx aber, im bequemen Kinofauteil mit Arm- und Beinfreiheit kann man sich die Perlen raussuchen. Die MET hat für diese […]
Der Oper La finta Giardiniera von Wolfgang Amadé Mozart eilt nicht eben der beste Ruf voraus: unbrauchbar sei ihr Textbuch, zu anspruchsvoll die Musik des nicht mehr jugendlichen Mozart – und viel gespielt wurde sie ja doch nie, schon gar in ihrer italienischen Version. Als späteres deutsches Singspiel erlebte sie […]
Für die Neue Musik muss man meistens eine gute Portion ebenso guten Willens mitbringen, das äussert sich immer wieder in den Konzerten von wien modern. Vieles ist weniger Komposition als Programm, weniger Musik als Konzept. So auch beim Amerikaner Morton Feldman: sein Streichquartett No. 1 von 1979 bietet wenig ausser […]
Es ist – aus irgendeiner Perspektive von dort drüben – wahrscheinlich durchaus verdienstvoll, wenn ein Dirigent sich als Botschafter der Musik seines Herkunftslandes versteht. Und es gibt bekanntlich immer Dinge zu entdecken, die man ohne das verdienstvolle Missionieren solcher Botschafter eben nicht zu entdecken vermocht hätte. So schon oft geschehen… […]
Die Wiener Kammeroper am Fleischmarkt hat sich auch heuer wieder eines Bühnenwerks von Joseph Haydn angenommen. Ein hübsches kleines Meisterwerk, das obendrein den Ruf geniesst, es sei die erste durchkomponierte Oper der Geschichte, ist die azione teatrale nach einem Libretto von Pietro Metastasio L’isola disabitata, die der Komponist selbst eine […]