Kulturbeutel

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Rarer Klamauk in der Neuen Musik

Das darf man schon sagen, ohne damit irgendwelche Konnotationen anzustübern: in der Neuen Musik gibt es wenig zu lachen, in der Neuen Oper aber eben doch! Des Hamburgers Detlev Glanert Oper Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung erfuhr dieser Tage ihre Österreichische Erstaufführung – was ja bei neuen Opern an […]

Die Stiege im Neunten

Nach vier Folgen kann wohl das Experiment einer Seifenoper auf Basis der Strudlhofstiege von Heimito von Doderer als gelungen bezeichnet werden, wenn auch nicht in allen Facetten: Das Schauspielhaus liegt sinnigerweise in der Porzellangasse: in welcher Umgebung auch viel von der Handlung des Romans spielt, viele der Protagonisten wohnen – […]

Nönnchenleiden

Die junge Dame aus gutem Haus ist ein Wenig ängstlich, die Zeitläufe machen ihr Angst: draussen vor ihres Vaters Hauses Toren wütet die Revolution, die französische, die gerade dabei ist, Geschichte zu machen. Und das Mädel flüchtet sich zu den Nonnen, um selbst eine zu werden, denn im Kloster ist […]

Blutiges Handwerk

Da saßen wir und erwarteten den Beginn der Vorstellung: der Herr in der Reihe hinter mir sagte, es sei doch die Met ein charakterloses Opernhaus – was er im Zusammenhange verständlich auf die Architektur gemeint hatte. Ich aber hatte einen Blick in den Spielplan der Staatsoper geworfen und wußte, dass […]

Geborgen aus flacher Zeit

Ach ja: sie kann mitunter doch was, unsere altehrwürdige Staatsoper! Mit dem Boris Godunow von Modest Mussorgsky in der Regie von Yannis Kokkos ist ein Opernnachmittag zu erleben, der durchaus als gelungen zu bezeichnen ist – und sogar meinem steten Hang zur Moderne (frühe) Rechnung trägt: Die 1874 erstmals aufgeführte […]

High Tech zum Dank

Es ist womöglich typisch amerikanisch, aber es ist auch High Tech: High Definition TV kann tatsächlich was! Und wenn dann gar sinnvolles Programm übertragen wird (in der höchst egoistischen Bedeutung sinnvoll, als es mich interessiert), so kann man der neuen Technologie nur freudig gegenüber treten: die Met überträgt ja seit […]

Die Tragödie der 265. Wiederkehr

Weswegen geht man in die Oper? Es ist zum ersten sicher nicht wegen der G’schichten. Selbst mittelmäßige amerikanische Fernsehserien bieten in der Regel stringentere Plots. Zum zweiten – jedenfalls für meine Person – auch nicht wegen der Leut‘. Ich kann auf diese Ansammlung von parfümiert oder ältlich stinkenden Leuten verzichten. […]

Opernmiseren

Man mag ja bisweilen mit der Wiener Staatsoper ganz und gar unzufrieden sein. Und man mag des öfteren sich fragen, ob es nicht der Repertoirebetrieb ist, der für solchen Wahnsinn wie die 250. Aufführung einer Inszenierung von Otto Schenk verantwortlich ist. Aber wenn man binnen einiger Tage in Paris – […]

Versäumnis des Jahres

Tiefe, ehrfürchtige Verneigung! Nikolaus Harnoncourt ist lautstark zu preisen: der Vorschlag, Joseph Haydn als Opernkomponisten wieder zu entdecken, dem das Theater an der Wien gefolgt ist, hat sich mit Verve, Witz und unglaublicher musikalischer Eleganz bewiesen! Haydn’s Oper Orlando paladino ist ein Gustostückerl sonder gleichen, bei dem man nicht von […]