Fundstück heute im ‚Sportmagazin‘ vom Juni 2007: eine doch recht aufschlußreiche Anzeige…
Man soll zwar bekanntlich über solche Dinge nicht allzu lange nachdenken, das ist Zeitverschwendung und birgt die Gefahr, ein Wenig vom guten alten Verstand einzubüßen. Hier aber zwingt es einen dazu – diese Anzeige wirbt doch für etwas, hat einen Absender, und der ist, laut Logo, die Zeitung, die den Namen des Landes okkupiert hat: Was heißt aber Ohne Neugier wär’s ein guter Kauf?
- Hätte man keinerlei besondere Erwartungen, wäre es OK, diese Zeitung zu kaufen.
- Tät‘ man sich nicht dafür interessieren, wär‘ sie ihr Geld wert. Aber: wofür interessieren? Den Preis? Den Inhalt?
- Nur die übermäßig neugierigen unter den Zeitgenossen kaufen das Ding – warum aber wäre es dann für die anderen ein guter Kauf? Weil sich, wer sich nicht dafür interessiert, klugerweise das Geld spart? Ist also ein Nicht-Kauf im Sinne der Klugheit ein guter Kauf?
So viele Fragen, so wenig Antworten. Wir nehmen allerdings wohlwollend zur Kenntnis, daß ‚Österreich‘ sich nicht mehr als beste Zeitung tituliert – oder ähnlichen Unsinn verbreitet.
Aber der Claim hat es in sich: DAS BESTE FÜR 50 CENT. Der Preis spricht es aus: das ist das Beste, was zu kriegen ist. Weil es mehr halt nicht gibt für den Preis. Um ehrlich zu sein: mehr habe ich auch gar nicht erwartet. Denn warum wohl kostet eine Presse oder ein Standard € 1,30? Weil sie zweikommasechsmal so gut sind? Das wäre eindeutig zu tief gestapelt!
Es macht schon ein Wenig mehr Kopfweh, wenn man sich auf solche Kommunikationsversuche einläßt, als einem recht betrachtet gut tut. Die unfreiwillige Komik lindert nur ein Wenig, weil: mehr gibt’s eben nicht – für 50 Cent.