Mezzosopranistin Marie-Claude Chappuis und die römische Sopranistin Roberta Mameli singen die Highlights in Georg Friedrich Händels letzter Oper ‚Deidamia‘ – kein herausragendes, aber ein leidlich gutes Werk, eine ebensolche konzertante Aufführung mit dem Complesso Barocco unter Alan Curtis.
Theater/Wien
Was Tschaikowski beinahe verbockt, gelingt Rachmaninow schlussendlich doch noch zu retten: die kürzere und zweite der Opern im Theater an der Wien vermag zu überzeugen.
Nach langem endlich wieder eine großartiger Orfeo in szenischer Aufführung. Regisseur Claus Guth setzt auf eine sehr realistische Deutung, die jedoch nirgendwo Stoff oder Stück Gewalt antut. Ivor Bolton dirigiert das Freiburger Barockorchester und ein Sängerensemble mit John Mark Ainsley, Phillip Ens und Mari Erksmoen an der Spitze.
Eine beglückende – wenn auch nur konzertante – Aufführung des Giulio Cesare von Georg Friedrich Händel mit Il Complesso Barocco unter Alan Curtis im Theater an der Wien, mit Marie-Nicole Lemieux, Karina Gauvin, Romina Basso und Filippo Mineccia.
Auch wenn es hervorragend gesungen und musiziert ist: Georg Friedrich Händels ‚Jephtha‘ ist ein Werk mit eingebauter Langeweile. Das biblische Lehrstück gibt kaum was her, der Komponist ist am Erblinden und offenbar auch am Ende seiner Schaffenskraft. Es fehlt einfach der Händel in diesem Händel.
Einen großartig barocken Abend bietet das Theater an der Wien derzeit mit dem ‚Serse‘ von Georg Friedrich Händel; grandios singen Melena Ernman, Adriana Kucerova, Danielle de Niese, Luciana Mancini und Bejun Mehta. Das Ensemble Matheus klingt unter Jean-Christophe Spinosi fein austariert und spielt mit ausgesuchter Finesse.
Eine erstaunliche Riege vornehmlich englischer Sänger bringt einen üblich faden Britten zu Gehör; seine Opern sind eine Plage im Repertoire und stehen so mancher wesentlich besseren Entdeckung schattenspendend im Licht.
Die Wiener Festwochen bringen eine beruhigte, aber nicht wirklich überzeugende Fassung von Verdi’s Rigoletto ins Theater an der Wien: Regisseur Luc Bondy hat dem Stück Glanz und alles Pompöse genommen, ihm dafür aber wenig psychologische Zeichnung oder sonstigen Ersatz gegeben. Ein gutes Sängerensemble um George Gagnidze und Chen Reiss macht das beinahe wett.
Das Theater an der Wien präsentiert das Oratorium ‚La Giuditta‘ von Alessandro Scarlatti: es spielen Concerto Italiano unter Rinaldo Alessandrini, es singen Anna Simboli, Martin Oro und Luca Dordolo.
Im ersten Konzert des Kurzzyklus Festliche Tage alter Moderne im Theater an der Wien bietet das Klangforum Wien, sonst eher allerneusten Kompositionen verpflichtet, einige Gustostücke der inzwischen klassischen Zweiten Wiener Moderne. Unter dem Dirigat von Emilio Pomárico, der auch schon beim RSO wirkte, bündelt das Klangkollektiv eine Reihe solistischer Spitzenkräfte […]