Es ist doch recht erstaunlich, wie erkenntnisresistent die Weltuntergangspropheten sind – am Beispiel von Dennis Meadows.
Jährliche Archive: 2011
Die ‚Olimpiade‘ des Giovanni Battista Pergolesi wurde erst vor kurzem wieder entdeckt und dankenswerterweise bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik auch szenisch aufgeführt – ein Mitschnitt mit Raffaella Milanesi, Ann-Beth Solvang und Jeffrey Francis unter der Leitung von Alessandro de Marchi ist nun erschienen.
Das unlängst neu entdeckte Werk des jungen Georg Friedrich Händel, Germanico, liegt in einer Weltersteinspielung unter Ottaviano Tenerani vor; es singen Sara Mingardo, Maraia Grazia Schiavo, Laura Cherici und Franco Fagioli.
‚Sesostri‘ ist eine grandiose Oper des Katalanen Domènec Terradellas – eingespielt hat die Rarität Juan Bautista Otero mit Sunhae Im, Alexandrina Pendatchanska und Kenneth Tarver.
Die Neue Oper Wien bringt ein belangloses Werk des Andalusiers José María Sánchez-Virtú zur Aufführung und sorgt damit bestenfalls für Gähnen.
Die Wiener Kammeroper, in der ich seit einigen Saisonen gern zu Gast bin, kämpft mit einem KO-Schlag der Förderungspolitik. Der Bund droht, 2012 keinerlei Subventionen mehr zu leisten, die Stadt Wien verhält sich gleichfalls zögerlich. Bis Ende September kann man diese Petition noch unterschreiben!
Eröffnung meiner Opernsaison mit Arabella von Hofmannthal/Strauss in der Staatsoper: Anne Schwanewilms und Genia Kühmeier sind grandios, Tomasz Konieczny gleichfalls.
Philipp Blom hat mit seinem Buch ‚Der taumelnde Kontinent: Europa 1900-1914‘ nicht nur ein hervorragendes Portrait einer – wie wir heute wissen – vor dem Untergang stehenden Epoche gezeichnet, er spürt in ihr auch zahllose Parallelen zu unseren heutigen Tagen auf, die mehr als lesenswert sind.
Das diesjährige Forum Alpbach widmet sich der Gerechtigkeit. Das klingt gut, ‚Ethik und Wirtschaft‘ liegt im Trend. Aber daraus einen Imperativ zu postulieren, der mich dazu verpflichtet, mich um Somalia zu kümmern, ist eine vor allem unter Missachtung von Fakten zustande gekommene Unverfrorenheit.
Pickig romantisch ist der Lohengrin von jeher, da bedarf es zweifellos starker Akzente seitens der Regie, um die Oper nicht völlig in der ihr innewohnenden scheußlichen Deutschheit untergehen zu lassen. Hans Neuenfels tut dabei sein bestes, Annette Dasch sing eine herausragende Elsa.