Die Neue Oper Wien bringt ein belangloses Werk des Andalusiers José María Sánchez-Virtú zur Aufführung und sorgt damit bestenfalls für Gähnen.
harbran
Die Wiener Kammeroper, in der ich seit einigen Saisonen gern zu Gast bin, kämpft mit einem KO-Schlag der Förderungspolitik. Der Bund droht, 2012 keinerlei Subventionen mehr zu leisten, die Stadt Wien verhält sich gleichfalls zögerlich. Bis Ende September kann man diese Petition noch unterschreiben!
Eröffnung meiner Opernsaison mit Arabella von Hofmannthal/Strauss in der Staatsoper: Anne Schwanewilms und Genia Kühmeier sind grandios, Tomasz Konieczny gleichfalls.
Philipp Blom hat mit seinem Buch ‚Der taumelnde Kontinent: Europa 1900-1914‘ nicht nur ein hervorragendes Portrait einer – wie wir heute wissen – vor dem Untergang stehenden Epoche gezeichnet, er spürt in ihr auch zahllose Parallelen zu unseren heutigen Tagen auf, die mehr als lesenswert sind.
Das diesjährige Forum Alpbach widmet sich der Gerechtigkeit. Das klingt gut, ‚Ethik und Wirtschaft‘ liegt im Trend. Aber daraus einen Imperativ zu postulieren, der mich dazu verpflichtet, mich um Somalia zu kümmern, ist eine vor allem unter Missachtung von Fakten zustande gekommene Unverfrorenheit.
Pickig romantisch ist der Lohengrin von jeher, da bedarf es zweifellos starker Akzente seitens der Regie, um die Oper nicht völlig in der ihr innewohnenden scheußlichen Deutschheit untergehen zu lassen. Hans Neuenfels tut dabei sein bestes, Annette Dasch sing eine herausragende Elsa.
Abenteuer Nummer fünf von Agentin Thursday Next in einem seltsam aus den Fugen der uns bekannten Welt geratenen England – und natürlich in der fiktionalen Welt der englischen Literatur. Extrem gut gegen Leere im Kopf.
Eine gute Biografie über den Klaviervirtuosen und Komponisten Franz Liszt hat der Historiker und Musikwissenschafter Olvier Hilmes geschrieben. Sein Buch handelt vom Menschen und vom Mythos, aber auch von den vielen mühsamen Seiten seines Lebens.
Karl-Wilhelm Welwei hat in seinen beiden Büchern zur Geschichte Athens in der Antike umfassende Darstellungen der Epoche vorgelegt, die nach wie vor Gültigkeit beanspruchen dürfen.
Anlässlich der Premiere der ‚Verkauften Braut‘ von Smetana äußert Nikolaus Harnoncourt, der sich für eine deutsche Version entschieden hat, die Ansicht, der Trend zur originalsprachlichen Aufführung sei ein ‚kultureller Wahn‘ – die Leut‘ verstünden ja den Text nicht. Bei allem Respekt: dem kann man unmöglich zustimmen.