Fader Anfang, mattes Ende

Zum Auftakt des Philharmonikerabonnements im Konzerthaus leitet Heinrich Schiff eine eher zwiespältige Veranstaltung: Carl Maria von Weber hat mit seiner Ouvertüre zu „Oberon“ ein wenig bemerkenswertes Stück musikalischer Plätscherei geschaffen – entsprechend fad kommt das Ganze daher auch über die Bühne.

Den Unterschied zu einem Meister kann man dann an den 1943 entstandenen Symphonische Metamorphosen über Themen Carl Maria von Webers für Orchester von Paul Hindemith bestens studieren: keine Rede mehr von Geplätscher! Mit Hindemiths rhythmisch strukturierter, mit viel Schlagwerk ausgestatteter Partitur laufen auch die Wiener Philharmoniker zu Hochform auf.

Nach der Pause steht ein unbestrittenes Paradestück der Klavierliteratur auf dem Programm: Ludwig van Beethoven hat in seinem Konzert für Klavier und Orchester Nr. 5 Es-Dur op. 73 einen unverwüstlichen Gassenhauer hinterlassen, der nichts desto trotz einem späten Werk seines Schöpfers gerecht wird.

Leider verpfötelt der rumänische Virtuose Radu Lupu den Solopart zu einer kaum akzentuierten, kraftlosen, noch nicht einmal als vergeistigt anzusehenden Beliebigkeit. Was mit Weber fad begann, endete hier mit Beethoven matt: eingangs ein schwaches Stück, zum Ende eine wenig inspirierte Klimperei – und ich schreibe dies, nachdem ich, wieder heimgekommen, die erstbeste greifbare Einspielung des Werks angehört habe:

Die schon etwas ältere Einspielung von Daniel Barenboim und dem New Philharmonia Orchestra unter Otto Klemperer von 1968 vermag dem Werk weitaus mehr Konturen zu geben.

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