Venedig. Schließtage sind im Grunde genauso schlimm wie Tage, an denen es Ballett gibt. Bei unserem Aufenthalt in Venedig zog es La Fenice ja leider vor, gerade noch einen einzigen Abend Vorstellung zu geben – und dann just Gehopse.
Gut, wir sind nicht der Oper wegen in die Serenissima gereist. Aber ärgerlich ist es schon, wenn sich in 5 Tagen keinerlei Gelgenheit ergibt, die Oper zu besuchen. Noch dazu, wo La Fenice den internationalen Vergleich keineswegs zu scheuen bräuchte. Aber so ist es nun mal – Oper nur von aussen…
Die Alternativen waren hinwiederum nicht gerade vertrauenerweckend: im PALAZZO BARBARIGO-MONOTTI wird La Traviata sozusagen in historischer Umgebung angeboten – wobei ein Palazzo aus dem 15. Jahrhundert auch für die Traviata mehr historisch als zeitgemäß zu bewerten wäre. Das ganze Angebot erinnert doch allzu sehr an die zweifelhaften Aufführungen, welche die Mozart-Figuren vor der Wiener Staatsoper an ahnungslose Touristen verklopfen. Muss ich auswärts auf was reinfallen, das ich daheim für gering erachte? Nun, wenn’s schon beim überzahlten Kaffee an auswärtigen Kärntnerstrassen so sein muss, dann wenigstens nicht bei der Oper.
Recht ähnliches gilt für die vielen Vivaldi-Angebote in etlichen Kirchen. Ernstzunehmende Konzerte waren leider vor unserer Ankunft oder erst wieder nach unserer Abreise anberaumt. Was soll man machen.