Gleichfalls komisch und voller Witz und feiner Ironie (dieses gleichfalls bezieht sich hier auf den gestrigen Vorstellungsbericht des Orlando paladino unter Harnoncourt) ist eine aktuelle Doppel-CD-Neuerscheinung, die Werke aus Aufführungen beinah des gesamten letzten Jahrzehnts beinhaltet:
Das Koehne Quartett spielte zwischen 1999 und heuer Schwertsik für Streichquartett ein, von Skizze und Miniatur bis zum ausgewachsenen Opus eine Serie von Werken fürs klassische Streichquartett von Kurt Schwertsik.
Viel Autochtones (auch mit Gesangsstimme von Christa Schwertsik oder Unterstützung eines Bandoneons) gibt’s da zu hören, die tiefe Verwurzelung in allem Wienerischen des musikalischen Originals Schwertsik ist da allenthalben zu bemerken. aber nicht nur Witz und Melancholie äußern sich in burlesken Spielen, das sprichwörtliche Raunzen oder die uns Wienern nachgesagte Todessehnsucht (solang es nicht ernst wird) fehlen gleichwenig.
Man muss sich artig bedanken bei den vieren: Joanna Lewis, Anne Harvey-Nagl (Geigen), Petra Ackermann (Bratsche) und Melissa Coleman (Cello). Sie sind – wiewohl weniger prominent als das notorische Kronos Quartett – aus dem Betrieb zeitgenössischer Musik nicht mehr wegzudenken (ebenfalls unter mit-tätigem Einschluß von Jazz und Weltmusik). Zuletzt auch aktiv bei Festival Wien Modern für Neue Musik mit einem Programm von Georg Friedrich Haas, Francis Burt und Luciano Berio (am 17. November).
Zu haben nur (?) im OE1-Shop von ORF – so gut sortiert ist leider kaum ein Fachhandel.