Das Hagen Quartett feiert heuer sein dreißigjähriges Bestehen. Das ist den Hagens einerseits eine weitere CD namens ’30‘ wert, andererseits sind sie, wie in fast allen Jahren ihres Bestehens, auf Tournee. Seit dem Ausstieg einer Schwester besteht das einstige hundertprozentige Familien-Quartett aus Lukas Hagen, Violine, Rainer Schmidt, Violine,Veronika Hagen, Viola […]
Kulturbeutel
Die Opern des britischen Paradekomponisten Benjamin Britten eignen sich hervorragend dazu, den Opernbetrieb mit Gegenwart anzureichern, ohne dabei gleich modern zu werden. Brittens Tonsprache ist rückwärtsgewandt, von später – oder zu spät gekommener – Romantik durchweht, damit eingängig, singbar und publikumstauglich. Besser wird sie dadurch aber auch nicht. Das Theater […]
Ein musikalisch wirklich dichtes Stück, ein kräftiges Lebenszeichen der gemeinhin auf Purcell und Britten reduzierten britischen Oper, klein besetzt und doch mit großer Wirkung: die Kammeroper Wien setzt ein Stück des kompositorischen Autodidakten Harrison Birtwistle aufs Programm: The Io Passion. Inhaltlich ist das Werk eine mehrschichtige Überlagerung von Mythos, Psychologie […]
Georg Friedrich Händels Oper ‚Berenice, Regina d’Egitto‘ von 1737 in einer gelungenen konzertanten Aufführung durch Il Complesso barocco unter Alan Curtis mit Klara Ek und Franco Fagioli.
Man kann ja die Begeisterung mancher Leute für Rameau oder Lully verstehen, es ist feinste Tanzmusik, was sie da auf die Bühne bringen. Als Opern geben diese Werke allerdings herzlich wenig her, es sei denn, man kann barockem Musical etwas abgewinnen. Aber die jüngsten Aufführungen im Theater an der Wien […]
Nach der mit Gesang weniger gesegneten Premiere von Rameaus Castor et Pollux vom Donnerstag bietet das Festival Resonanzen im Konzerthaus sonntags eine barocke Opernrealität, bei der auch wieder ordentlich gesungen wird: Leidenschaft, Ausdruck, Koloratur – alles drin. Des verweltlichten Mönchs Attilio Ariosti dramma per musica von 1701, La fede ne‘ […]
Französische Barockmusik ist in erster Linie gespreizt – so geht ein Vorurteil, das sich aber allzu häufig auch bestätigen lässt. Verantwortlich sind dafür vermutlich die französischen Könige, in ihrem Zentrum Louis XIV, bei denen der blanke Wille zur Größe vor der Welt dem Wert des Geschaffenen mit schöner Regelmäßigkeit im […]
Geistliche Musik ist eine Disziplin, die im Zwanzigsten Jahrhundert eigentlich obsolet geworden ist. nachgerade, wenn sie mit so großer Geste und so großem Aufwand umgesetzt wird, wie die Trois petites liturgies de la présence divine von Olivier Messiaen: ein üppig besetzter Frauenchor, großes Orchester mit einem aufgestockten Schlagwerker-Ensemble und Instrumental- […]
Das Festival Resonanzen 2010 eröffnet dieses Jahr mit einem frühen Werk von Georg Friedrich Händel: sein Oratorium Il trionfo del tempo e del disinganno entstand 1707, nachdem der 23jährige Hamburger Cellist auf seiner Italienreise soeben in Rom eingetroffen war. Die Ideenvielfalt, die ihn später zum begehrtesten Komponisten seiner Zeit machen […]
Ein Sprung durch die Entwicklung des Streichquartetts bei Ludwig von Beethoven, vom frühen opus 18 direkt in opus 130 – inklusive Großer Fuge! Was ein Wenig disparat klingt, erweist sich in der Darbietung des Artemis Quartett als durchaus stringentes Programm. Beginnend mit Nr. 6 in B-Dur und Nr. 3 in […]