Stimmenfest

So der wirklich große Freund von Giuseppe Verdi bin ich ja nicht, oder nicht mehr. Aber dann und wann findet sich ein Werk auf dem Spielplan, das in meinen Ohren noch nicht totgespielt ist. Und wenn man uns dann noch ein Stimmenfest verspricht, dann sind wir natürlich überglücklich udn gerne dabei.

Mit Sonya Yoncheva in der Titelrolle und Plácido Domingo als Vater macht so eine Louisa Miller unbestreitbar etwas her, dazu noch Piotr Beczala als Rodolfo, was will man mehr?

Ihnen zur Seite stehen mit Olesya Petrova als Federica, Alexander Vinogradov als Walter und Dmitry Belosselskiy als fieser Wurm ein paar solide Gesangskünstler. Das ganze erklingt auf einem recht hohen Niveau, nicht zuletzt dank der Leitung durch Bertrand de Billy, der insbesondere die Dramatik und den Schmerz nicht ins gefährlich Schmalzige abgleiten lässt, das sich bei Verdi vielerorten eingebürgert hat. Und er versteht es, den noch immer kraftvollen Domingo nicht alles übertönen zu lassen wie etwa vordem im Nabucco bei uns in Wien.

Inszeniert hat Elijah Moshinsky dafür umso konventioneller in langweiliger Ausstattung von Santo Loquasto. Man kann nicht alles haben. einer der herausragenden Abende dieser MET Live in HD Saison war es aber allemal!

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